Union wirft Lindner Verlogenheit bei Haushaltsplanung vor
Archivmeldung vom 27.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Union wirft Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) Verlogenheit vor. Der Vize-Fraktionschef der Union, Mathias Middelberg, sagte dem "Tagesspiegel" am Samstag mit Blick auf die Debatte um den Bundeshaushalt 2025: Der FDP-Chef agiere "mittlerweile wirklich verlogen".
Middelberg kritisierte: "Christian Lindner erkennt, dass falsch regiert
wird und benennt das klar." Die notwendigen Konsequenzen wolle der
FDP-Chef aber nicht ziehen. "Warum sollen die Bürger in Deutschland auf
die notwendigen Reformen warten? Nur weil Christian Lindner selbst gern
im Amt bleiben möchte?"
Lindner hatte zuvor in einem Interview
mit dem "Handelsblatt" selbst Zweifel am Haushaltsentwurf der
Bundesregierung angemeldet. Lindner sagte, wenn es nicht gelingen
sollte, das Haushaltsloch durch Darlehen an Bahn und Autobahn GmbH zu
verringern, werde er keinesfalls einen Haushalt mit einem so großen
Haushaltsloch beschließen lassen.
Bis Ende Juli will das
Bundesfinanzministerium prüfen, ob das rechtlich möglich ist. Mit den
Darlehen soll die Schuldenbremse umgangen werden. Der Trick war laut
Lindner eine Idee des Bundeskanzleramtes, den er ausdrücklich unter
"Prüfvorbehalt" gestellt hatte.
Eine geplante Minderausgabe von
bis zu neun Milliarden Euro entspräche der Staatspraxis, sagte Lindner.
"Alles darüber hinaus wirft verfassungsrechtliche Fragen auf und würde
das Risiko erhöhen, den laufenden Haushalt 2025 mit Sperren
bewirtschaften zu müssen." Bisher liegt die fehlende Summe bei 17
Milliarden Euro.
Quelle: dts Nachrichtenagentur