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Umweltministerin Hendricks plant "strengste Fracking-Regeln"

Archivmeldung vom 01.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Barbara Hendricks Bild: spd.de
Barbara Hendricks Bild: spd.de

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat angekündigt, mit den geplanten gesetzlichen Regelungen zum Fracking "die strengsten Regeln einzuführen", die es in diesem Bereich jemals gab. "Fracking zur Förderung von Schiefer- und Kohleflözgas wird es zu wirtschaftlichen Zwecken auf absehbare Zeit bei uns nicht geben", sagte Hendricks der "Rheinischen Post".

Der Schutz der menschlichen Gesundheit und des Trinkwassers hätten "absolute Priorität". Gleichzeitig begrüßte Hendricks ein kritisches Fracking-Gutachten des Umweltbundesamtes, das am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. "Das Gutachten bestätigt den Kurs der Bundesregierung, dass wir strenge gesetzliche Regelungen brauchen", sagte Hendricks. Bei der Ausgestaltung der geplanten Gesetzesänderungen leiste das Gutachten "wichtige Hilfestellung". Der Gesetzentwurf soll offenbar nach der Sommerpause des Bundestages in die Ressortabstimmung gehen. Einen genauen Zeitplan gäbe es aber noch nicht, hieß es gestern aus Regierungskreisen.

BGR-Präsident hält Angst vor Gas-Fracking für unbegründet

Der Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Hans-Joachim Kümpel, weist Vorbehalte gegenüber dem Gas-Fracking zurück. "Aus geowissenschaftlicher Sicht ist die Skepsis unbegründet. Das gilt zumindest dann, wenn man beim Fracking die erforderliche Sorgfalt walten lässt", sagte Kümpel dem "Handelsblatt".

Kümpel stellt sich damit in direkten Widerspruch zu seinen Kollegen vom Umweltbundesamt, die erst am Mittwoch eine strenge Regulierung gefordert und die Fördermethode als Risikotechnologie bezeichnet hatten.

Die Eckpunkte für ein Fracking-Gesetz, die Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) unmittelbar vor der Sommerpause vorgelegt hatten, sind aus Kümpels Sicht zu restriktiv: "Aus den Eckpunkten spricht, dass die Politik übervorsichtig ist." Es koste Mühe, überhaupt wissenschaftliche Argumente zu finden, die gegen das Fracking sprächen, sagte Kümpel.

"Mit dieser Sichtweise stehe ich nicht allein. Die 16 geologischen Dienste in Deutschland und alle geologischen Dienste in der EU – alles staatliche, interessensneutrale Fachbehörden – sehen das ebenso", sagte der Behördenchef. Sorgen um eine Beeinträchtigung des Grundwassers hält Kümpel für unbegründet: "Eine Gefährdung des Trinkwassers lässt sich ausschließen", sagte Kümpel. Dieser Aspekt werde in der öffentlichen Debatte stark überzogen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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