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CSU-Experte Schlemmer: Wahlergebnis kein "Niedergang" der CSU

Archivmeldung vom 15.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Harald Bock / pixelio.de
Bild: Harald Bock / pixelio.de

Der Historiker und CSU-Experte, Thomas Schlemmer, hat die Verluste der CSU bei den gestrigen Landtagswahlen in Bayern aus Sicht der Partei zumindest als Teilerfolg beurteilt. "Bei aller Enttäuschung über das Wahlergebnis herrschte in der Partei doch Erleichterung vor, dass es ist noch schlimmer gekommen ist", sagte Schlemmer dem Nachrichtenportal "T-Online". Das denkbar schlimmste Szenario blieb für die CSU aus: "eine Regierungsbildung in Bayern ohne Beteiligung der CSU."

Schlemmer äußerte sich auch zur möglichen Regierungsbildung aus CSU und Freien Wählern. "Das wäre eine Art CSU-light-Regierung." Für den Historiker ist der Verlust der absoluten Mehrheit der CSU kein Zeichen für den Niedergang der Partei. "Auch angesichts des gestrigen Wahlergebnisses würde ich nicht von einem Niedergang sprechen", sagte Schlemmer weiter Der Forscher macht mehrere Ursachen für das schlechte Wahlergebnis der CSU aus. "Die CSU hat ein Problem damit, von ihren eigenen Erfolgen und denen des Landes Bayerns zu profitieren." Auch das Verhalten des CSU-Parteichefs Horst Seehofer und die Auseinandersetzung in der Union hätten eine Rolle gespielt.

"Wenn aber das Ansehen eines Parteichefs beschädigt ist, schlägt das auch auf das Prestige seiner Partei durch", so Schlemmer. Zudem hätte die CSU mehrere Problemfelder, bei denen die Grünen die Wähler mehr ansprechen. "Die CSU hat mehrere offene Flanken, die Ökologie ist nur eine davon." Angesichts des scharfen Tons nicht zuletzt in der Migrationspolitik merkt Schlemmer an, dass aus seiner Sicht es der CSU "mehr und mehr" die ruhigeren, "auf Ausgleich" bedachten Politiker fehle, "die als Kit einer immer heterogeneren Partei dringend nötig sind neben den Polarisieren und Scharfmachern." Trotzdem räumt der Experte der CSU Chancen bei zukünftigen Wahlen ein: "Ich rate jedenfalls davon ab, die CSU totzusagen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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