rbb exklusiv: Neue Vorwürfe zum Beratervertrag des Senats mit Unternehmensberatung McKinsey
Archivmeldung vom 16.03.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs gibt neue Vorwürfe rund um den umstrittenen Beratervertrag der Berliner Senatskanzlei mit der Unternehmensberatung McKinsey.
Diese hatte an dem am Dienstag vorgestellten Masterplan Integration mitgearbeitet. Senatssprecherin Daniela Augenstein bestätigt am Mittwoch dem rbb, dass der frühere SPD-Politiker Lutz Diwell von McKinsey beauftragt war, am Masterplan Integration mitzuarbeiten. Über diese Zusammenarbeit sei man von McKinsey allerdings nur informiert worden, sagte Augenstein. Wie hoch Diwell für seine Arbeit entlohnt wurde, sagte sie nicht. Die Senatssprecherin bestätigte darüber hinaus, dass der frühere Staatssekretär Diwell den Senat 2015 kurzzeitig in der Flüchtlingsfrage unterstützt habe.
Die Opposition möchte den Fall gerne im Parlament aufklären, SPD und CDU nahmen das brisante Thema jedoch von der Tagesordnung des Hauptausschusses. Aufklärung sei so nicht möglich, empörten sich Grüne, Linke und Piraten. Die Angelegenheit habe mehr als ein Geschmäckle und sei ein Husarenstreich.
Der Beratervertrag mit McKinsey steht seit Wochen im Zwielicht. Die Firma hatte das Land zunächst unentgeltlich in Flüchtlingsfragen beraten. Im März wurde dann ein mit 238.000 Euro dotierter Vertrag geschlossen. Dass davon ein ehemaliger SPD-Politiker profitiert, wirft neue Fragen auf.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)