Bundesdatenschützer verteidigt DSGVO gegen Kritik
Archivmeldung vom 26.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Bundesbeauftragte für Datenschutz, Ulrich Kelber, hat die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gegen Kritik aus der Wirtschaft verteidigt. "Es ist an der Zeit, dass Unternehmen den Datenschutz als Chance für neue Geschäftsmodelle erkennen", sagte Kelber dem "Handelsblatt".
Und weiter: "Das wäre auch für die digitale Wirtschaft in Europa ein guter Weg." Zugleich warnte Kelber: Wer dagegen weiter versuche, Daten gegen den ausdrücklichen Willen seiner Kunden zu sammeln, verkenne das steigende Bewusstsein für den Schutz der Privatsphäre in der Gesellschaft. "Langfristig werden diese Unternehmen nicht erfolgreich sein."
Die DSGVO gilt seit gut zwei Jahren und regelt die Verarbeitung personenbezogener Daten etwa durch Unternehmen, Organisationen oder Vereine. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung sei ein Grundrecht, so Kelber. "Niemand hat etwas dagegen, wenn die Bürgerinnen und Bürger freiwillig, informiert und konkret einwilligen, dass sie beispielsweise personalisierte Werbung erhalten." Gleichwohl empfahl der Datenschützer: "Statt Daten zu sammeln und zu verkaufen, sollten Unternehmen datenschutzfreundliche Angebote entwickeln."
Quelle: dts Nachrichtenagentur