Thüringer Brombeer-Koalition will Amnestie für Corona-Verfahren
Nach der Bildung einer gemeinsamen Landesregierung in Thüringen planen CDU, BSW und SPD eine Amnestie für Unternehmen und Bürger, die während der Corona-Pandemie gegen Schutzmaßnahmen verstoßen haben. Das berichtet der "Stern". "Noch offene oder noch anhängige Bußgeldverfahren sollen nicht weiterverfolgt werden beziehungsweise deren Einstellung angeregt werden", heißt es demnach im Koalitionsvertrag.
Die künftige Landesregierung soll prüfen, "ob ein Amnestie-Gesetz in
diesem Zusammenhang notwendig" sei. "Wir wollen einen Schlussstrich
unter die juristischen Folgen der Corona-Pandemie ziehen und damit
empfundene Ungerechtigkeiten abmildern und für Rechtsfrieden sorgen",
heißt es weiter. Vorbild ist ein entsprechender Beschluss der
bayerischen Landesregierung.
Im aktuellen Vertragspapier machen
CDU und SPD kaum zusätzliche außenpolitische Zugeständnisse an
Wagenknecht. Weder werden die Waffenlieferungen an die Ukraine noch die
geplante Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland
infrage gestellt. Die von der Parteichefin harsch kritisierte Präambel
bleibt unverändert.
Nur in dem Vertragskapitel, in dem es um die
Europapolitik geht, wird in einer Formulierung zur außenpolitischen
Situation noch einmal auf das BSW zugegangen. Zudem versprechen die
Parteien, an den Hochschulen zusätzliche Lehr- und Forschungskapazitäten
für Friedens- und Konfliktforschungen einzurichten.
CDU und BSW
haben zudem eine härtere Migrationspolitik gegen die SPD durchgesetzt.
Eine zentrale Landesausländerbehörde soll die Aufnahme und Rückführung
der Flüchtlinge steuern, aber auch die Integration und die Anerkennung
von Berufsabschlüssen regeln. Die Koalition will zudem Asylverfahren und
Abschiebungen beschleunigen sowie eigene Abschiebe-Haftplätze
einrichten. Die Bezahlkarte für Asylbewerber soll es landesweit geben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur