Debatte um US-Raketen: Faber kritisiert Mützenich
Archivmeldung vom 22.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber (FDP), kritisiert den SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich wegen seiner skeptischen Haltung zur 2026 geplanten Stationierung weitreichender US-Raketen in Deutschland.
"Ich habe von Herrn Mützenich bisher kein Statement zu Putins
Mittelstreckenraketen in Kaliningrad gehört", sagte er dem
"Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Da überraschen seine einseitigen
Einlassungen zur militärischen Aufstellung unseres
Verteidigungsbündnisses schon sehr." Faber fügte hinzu: "Vielleicht
sollte sich Herr Mützenich die Grundsätze des Verteidigungsbündnisses
Nato noch einmal anlesen. Genauso selbstverständlich, wie wir mit
unseren Eurofightern in Lettland beim Air-Policing helfen, ist es, wenn
andere bei uns aushelfen. Gemeinsame Verteidigung und deren Planung ist
weder neu noch eine Provokation."
Der SPD-Verteidigungspolitiker
Andreas Schwarz sagte dem RND: "Die Bedrohungslage durch Russland ist
gegeben, und die USA setzen in der Zusammenarbeit mit Deutschland
richtigerweise auf die bewährte Abschreckung durch die Stationierung
dieser Abstandswaffen. Hier hat die Nato in Europa und Deutschland
erhebliche Fähigkeitslücken in der Sicherheitsarchitektur." Deutschland
müsse deshalb "schnell und entschlossen reagieren", so Schwarz. Zur
Zeitenwende gehöre deutsche Führungsverantwortung. "Und diese neue Rolle
müssen wir auch bereit sein, anzunehmen, zumal unsere Bündnispartner
dies von der drittgrößten Industrienation erwarten."
Mützenich
hatte der Funke-Mediengruppe gesagt: "Wir müssen unsere
Verteidigungsfähigkeit angesichts des russischen Überfalls auf die
Ukraine verbessern, aber wir dürfen die Risiken dieser Stationierung
nicht ausblenden." Zudem bestehe die "Gefahr einer unbeabsichtigten
militärischen Eskalation". Und ihm erschließe sich "auch nicht, warum
allein Deutschland derartige Systeme stationieren soll".
Quelle: dts Nachrichtenagentur