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Arbeitsmarktexperten kritisieren Nahles-Plan für 100.000 Flüchtlings-Jobs

Archivmeldung vom 12.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Andrea Nahles Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Andrea Nahles Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

Führende Ökonomen haben die Pläne von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) scharf kritisiert, 100.000 staatlich geförderte Arbeitsgelegenheiten für Flüchtlinge zu schaffen. "Ziel der Integration der Geflüchteten muss es sein, sie so schnell, aber auch so gut wie möglich in den Arbeitsmarkt zu bringen", sagte Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

Diese Ziele würden subventionierte Arbeitsgelegenheiten oder Ein-Euro-Jobs nicht erfüllen. "Öffentlich geförderte Arbeitsgelegenheiten erscheinen nicht als der richtige Weg, Flüchtlinge in Arbeit zu bringen", sagte auch Ronald Bachmann, Chef der Arbeitsmarktabteilung des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen. "Sie mögen zwar kurzfristig bei der sozialen Integration hilfreich sein. Längerfristig stellen sie aber wohl kaum ein gutes Sprungbrett in den regulären Arbeitsmarkt dar", sagte Bachmann. "Durch Ein-Euro-Jobs würden Flüchtlinge vom regulären Arbeitsmarkt wegsubventioniert", warnte auch Holger Schäfer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Sie bräuchten keine Beschäftigungstherapie, sondern Qualifizierung. Viele von ihnen seien hochmotiviert. Um zu verhindern, dass sie zu lange nicht arbeiten, müssten die Asylverfahren beschleunigt werden. Nahles will jährlich 450 Millionen Euro in die Arbeitsgelegenheiten stecken.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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