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ZDF-Politbarometer Extra: NRW März 2012

Archivmeldung vom 16.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen
Bild: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen

Am vergangenen Mittwoch hat sich für viele überraschend der Landtag in Nordrhein-Westfalen aufgelöst, weshalb es im Mai zu Neuwahlen im bevölkerungsreichsten Bundesland kommen wird. Die Forschungsgruppe Wahlen hat deshalb für das ZDF am Mittwoch und Donnerstag eine repräsentative Umfrage im Land durchgeführt, so dass auch Wahlberechtigte, die unmittelbar nach der Landtagsauflösung nicht erreichbar waren, für die Befragung berücksichtigt werden konnten. Dabei wurden 1073 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte in NRW telefonisch befragt.

Dass in Nordrhein-Westfalen jetzt eine vorgezogene Landtagswahl stattfinden soll, finden 71 Prozent im Land gut und 21 Prozent nicht gut (weiß nicht: 8 Prozent). Dabei gibt es in allen Parteianhängergruppen eine deutliche Unterstützung für die Neuwahl.

Rund zwei Monate vor dem Wahltermin liegt die SPD vor der CDU, wenn schon jetzt gewählt würde: In der Politbarometer-Projektion kommt die CDU zurzeit auf 34 Prozent, die SPD auf 37 Prozent, die Grünen auf 13 Prozent, die FDP nur noch auf 2 Prozent, die Linke auf 4 Prozent und die Piraten auf 6 Prozent. Die anderen Parteien lägen zusammen bei 4 Prozent. Damit hätte aktuell eine rot-grüne Regierung eine eindeutige parlamentarische Mehrheit. Die FDP hätte momentan keine Chance, wieder in den Landtag zu kommen, der Wiedereinzug der Linken wäre stark gefährdet, während es die Piraten in NRW schaffen könnten.

Bei der Landtagswahl 2010 war die CDU auf 34,6 Prozent, die SPD auf 34,5 Prozent, die Grünen auf 12,1 Prozent, die FDP auf 6,7 Prozent, die Linke auf 5,6 Prozent, die Piraten auf 1,5 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 5,0 Prozent gekommen.

Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den kommenden Wahlausgang dar. Für das Wahlergebnis wird es wesentlich darauf ankommen, wie gut es den einzelnen Parteien gelingt, ihre jeweiligen Anhängergruppen zur Wahlteilnahme zu mobilisieren.

Aus der Sicht der Wähler finden eine rot-grüne Koalition und eine große Koalition mehrheitliche Unterstützung: Rot-Grün kommt auf 48 Prozent Zustimmung und 26 Prozent Ablehnung (egal: 22 Prozent), eine Koalition aus SPD und CDU fänden 43 Prozent gut, und 32 Prozent schlecht (egal: 21 Prozent). Alle anderen Koalitionsmodelle werden mehrheitlich abgelehnt: CDU und Grüne fänden 29 Prozent gut und 43 Prozent schlecht. Eine Regierung aus CDU und FDP würde von 23 Prozent gut geheißen und von 56 Prozent abgelehnt. Lediglich Rot-Rot-Grün wird noch deutlicher abgelehnt (67 Prozent) und findet mit nur 10 Prozent kaum Anhänger (Rest zu 100 Prozent jeweils egal bzw. weiß nicht).

Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsident/in hätte, liegt Hannelore Kraft (SPD) mit 54 Prozent sehr deutlich vor ihrem Herausforderer Norbert Röttgen (CDU), der nur auf 30 Prozent kommt. 5 Prozent wollen weder Kraft noch Röttgen, und 11 Prozent können oder wollen sich bei dieser Frage nicht festlegen.

Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte.

Quelle: ZDF (ots)

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