CDU-interne Kritik an Kramp-Karrenbauer reißt nicht ab
Archivmeldung vom 01.11.2019
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Freigeschaltet durch André OttTrotz Appellen führender Christdemokraten reißt die Kritik an CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer nicht ab. "Die Handschrift der CDU ist nicht klar erkennbar. Da muss mehr Führung und Linie rein", sagte die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) dem "Spiegel".
Es brauche politische Köpfe, "die authentisch für christdemokratische Grundüberzeugungen eintreten", so die CDU-Politikerin weiter. Derzeit herrsche in der Partei "eine gewisse personelle Austauschbarkeit", sagte Eisenmann. Auch der CDU-Innenexperte Armin Schuster beklagte den Zustand der Partei: "Meine Hoffnung war, das Doppel Kramp-Karrenbauer mit Merkel würde uns als Partei stark nach vorne bringen", sagt er.
"Das hat leider gar nicht funktioniert", so Schuster. Der frühere sächsische Innenminister Heinz Eggert (CDU) sagte, er habe Kramp-Karrenbauer, anders als viele sächsische Kollegen, anfangs unterstützt. "Inzwischen habe ich allerdings den Eindruck, die erhoffte Wende ist nicht eingetreten", so Eggert. Entweder gelinge der CDU-Chefin noch ein Befreiungsschlag, der ihre Akzeptanz bei den Wählern steigere. "Oder man muss neu nachdenken", so der frühere sächsische Innenminister. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Oliver Wittke (CDU), kritisiert dagegen den früheren Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU).
Dieser hatte gesagt, das Bild der Großen Koalition in Berlin sei "grottenschlecht". "Das ist die Kritik eines Außenseiters", sagte Wittke dem "Spiegel". Er habe bislang "weder in der Partei noch in der Wirtschaft ein Amt mit Verantwortung übernommen", bei dem es darum gehe, "unterschiedliche Flügel zusammenzuführen und zu einem gemeinsamen Handeln zu kommen", so der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium weiter. Allein dies lasse an seiner Kanzlerfähigkeit zweifeln.
Quelle: dts Nachrichtenagentur