Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Oettinger-Bekannten

Günther Oettingers private Kontakte bringen den baden-württembergischen Ministerpräsidenten in politische Schwierigkeiten. Es wird jetzt klar, weshalb er hartnäckig jeden persönlichen Kontakt mit dem ehemaligen Stuttgarter Promi-Gastronomen Maurizio Olivieri leugnet. Nach Informationen von stern.de, der Online-Ausgabe der Hamburger Zeitschrift stern, steht ein Duzfreund Oettingers im Visier der Staatsanwaltschaft.

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitag gegenüber stern.de, dass gegen den Italiener, der heute auf Mallorca lebt, Anfang 2007 ermittelt worden ist - wegen "des Verdachts der Vorenthaltung und Veruntreuung von Arbeitsentgelten." Olivieri wird vorgeworfen, Sozialversicherungsbeiträge seiner früheren Beschäftigten nicht abgeführt zu haben. Das Verfahren ist im Mai 2007 eingestellt worden, weil der Aufenthaltsort Olivieris nicht bekannt war. Die Ermittlungen können jederzeit wieder aufgenommen werden, heißt es in der Staatsanwaltschaft.

Olivieri war, wie von stern.de, berichtet, Mitte 2006 über Nacht aus Stuttgart verschwunden, wo er bis dahin das Edellokal "Come Prima" betrieben hatte. Er hatte erhebliche Schulden angehäuft und war vor seinen Gläubigern geflüchtet. Ein regelmäßiger Gast im "Come Prima": war Oettinger.

Olivieri hatte gegenüber stern.de vor kurzem zweimal gesagt, der Stuttgarter Regierungschef sei im August bei ihm in seinem neuen Lokal im Ort Andratx auf Mallorca aufgetaucht und habe ihn umarmt und ihn freundschaftlich mit "Du Arschloch" begrüßt. Nachdem in der Stuttgarter Presse ein Bericht über den Besuch Oettingers auf Mallorca aufgetaucht war, bestritt Olivieri plötzlich den Besuch. Das habe er, wenn überhaupt, nur im alkoholisierten Zustand gesagt. Oettinger selbst verwickelte sich in erhebliche Widersprüche über seine Aufenthalte auf Mallorca. Unstrittig - und auch von ihm bestätigt - ist inzwischen, dass seine Noch-Ehefrau Inken Oettinger Pfingsten auf Mallorca war und auch das Lokal von Olivieri besucht hat. Auch ein guter Bekannter Oettingers, der Unternehmer G., soll das Lokal zusammen mit dem kleinen Sohn Oettingers besucht haben.

Quelle: stern.de