FDP will Auslandswahl schnell ändern
Konstantin Kuhle, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender, will die Regeln für die Wahlbeteiligung der Auslandsdeutschen schnell ändern. Sollte die FDP in den Bundestag einziehen, will Kuhle das Vorhaben ganz oben auf die Agenda setzen.
"Mein Vorschlag ist: Diejenigen, die wirklich etwas ändern wollen,
setzen sich gleich zu Beginn der nächsten Legislaturperiode zusammen",
sagte Kuhle "T-Online". "Dann kann eine Änderung des Wahlrechts für
Auslandsdeutsche umgesetzt werden. Es kann nicht sein, dass wir immer
erst zwei Wochen vor der Wahl anfangen, darüber nachzudenken."
Der
FDP-Politiker schlägt vor, dass die Wahlunterlagen in den Botschaften
und Konsulaten ausgedruckt werden. "Das würde das Verfahren erheblich
beschleunigen. Man könnte die Briefwahl direkt in den
Auslandsvertretungen abhalten oder die ausgefüllten Briefwahlunterlagen
an das Konsulat senden. Die gesammelten Stimmen würden dann in einem
Paket direkt nach Deutschland geschickt, anstatt dass jeder Wähler
individuell Briefe versendet", so Kuhle.
Die aktuelle Situation
sei "ein Skandal, weil viele Deutsche im Ausland daran gehindert werden,
ihr demokratisches Recht wahrzunehmen. Das ist einer Demokratie
unwürdig." Vor allem bei einer vorgezogenen Wahl seien die Fristen zu
kurz, sodass viele Stimmen nicht rechtzeitig gezählt werden könnten,
kritisiert Kuhle. "Viele Stimmzettel kommen gar nicht rechtzeitig an
oder werden nicht rechtzeitig zurückgeschickt. Das zeigt ein
grundsätzliches Problem: Die deutsche Verwaltung ist in diesem Bereich
schlecht organisiert. Und es zeigt, dass die Wahl aus dem Ausland für
das aktuelle Szenario nicht gut genug organisiert ist."
Kuhle
geht davon aus, dass "einzelne deutsche Staatsangehörige Einsprüche
gegen das Wahlergebnis erheben, deren Stimme nicht gezählt wurde". Der
Innenpolitiker erwartet zwar keine Annullierung der Wahl. "Aber
unabhängig von der juristischen Frage ist die Wahl für Auslandsdeutsche
aktuell ein Skandal, zu dem man sich eines klar machen muss: Diese
Probleme hätten vermieden werden können." Kuhle kritisiert, dass das
Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt eine Lösung "verschleppt"
hätten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur