Raffelhüschen hält zwei Nullrunden bei der Rente für möglich
Archivmeldung vom 14.07.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Freiburger Rentenexperte Bernd Raffelhüschen hält 2021 und 2022 Nullrunden bei den gesetzlichen Renten für denkbar. "2021 dürfte es eine Nullrunde geben. 2022 könnte es eine weitere Nullrunde geben, wenn sich der Wachstumseinbruch noch lange hinzieht und wir eine U-förmige Konjunkturentwicklung erleben", sagte Raffelhüschen der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Er forderte angesichts der Corona-Krise aber auch, Rentenkürzungen zuzulassen: "Wenn Millionen Kurzarbeiter auf Lohn verzichten und Millionen ihren Job verlieren, sollten auch Rentner und Pensionäre ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten." Konkret regte der Freiburger Ökonom an, die Rentenformel wieder so zu gestalten wie 2003 von der Rürup-Kommission vorgeschlagen: "Wenn die Löhne sinken, müssen auch die Renten sinken. Und wenn man das politisch nicht will, sollten ausgefallene Rentensenkungen wenigstens in späteren Jahren nachgeholt werden." Dazu müsse der Nachholfaktor wieder eingeführt werden.
Quelle: Rheinische Post (ots)