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Realschullehrerverband pocht auf klare Regeln

Archivmeldung vom 04.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: knipseline / pixelio.de
Bild: knipseline / pixelio.de

Der Deutsche Realschullehrerverband pocht in der Corona-Pandemie auf klare Regeln etwa beim Wechselunterricht und wirft der Politik Ignoranz vor. "Die Verantwortlichen müssen endlich erkennen, dass Inzidenzwerte und Abstandsregeln auch an den Schulen umgesetzt und eingehalten werden müssen", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Realschullehrerverbandes, Jürgen Böhm, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Ein 7-Tage-Inzidenzwert von 50 war und ist ein sinnvoller Grenzwert, zu dem in allen Jahrgangsstufen ab 5 verbindlich Wechselunterricht gelten muss", sagte er. Über einem Wert von 50 sei es für die Gesundheitsämter kaum möglich die Infektionsketten nachzuvollziehen. Ab einer Fallzahl von 100 sollten die Schulen in den Distanzunterricht wechseln, so Böhm. Die Schulen seien zum Großteil auf diese Situation vorbereitet und könnten Unterricht im Wechselmodell oder in Distanz gut organisieren und durchführen, sagte der Realschullehrervertreter.

Vor Ort habe man nach den gegebenen Möglichkeiten die eigenen Hausaufgaben erledigt und sich flexibel auf verschiedene Situationen eingestellt - wenigstens, soweit es die vorhandenen Rahmenbedingungen zuließen. "Dieses Engagement und den enormen Einsatz der Schulen nun mit den Füßen zu treten und gänzlich zu missachten, kommt einem Affront gleich, der die Brisanz der Lage verkennt", kritisierte Böhm. "In einigen Bundesländern will man immer noch n icht verstehen, dass es auch an den Schulen ein Infektionsgeschehen gibt und sich Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte dort anstecken", fügte er hinzu. "Diese Tatsache wird mit einer Ignoranz und Arroganz unterschätzt, dass einem fast die Worte fehlen", sagte der Verbandvorsitzende. Die Abstandsregeln müssten auch an Schulen gelten: Es könne nicht sein, dass die Schüler "auf engstem Raum im Klassenzimmer über mehrere Stunden zusammensitzen, obwohl dies grundsätzlich in geschlossenen Räumen nicht erlaubt ist und trotz Maske ein Abstand von 1,50 Metern einzuhalten ist".

Es sei absolut naiv zu glauben, dass ein Lüftungskonzept, das daraus besteht, nach 20 Minuten die Fenster für ein paar Minuten zu öffnen, ausreiche, um die Kinder und Jugendlichen hinreichend zu schützen. Die Forderungen seien klar, so Böhm: "Wechselunterricht ab einer Inzidenz von 50, Distanzunterricht ab 100, eindeutige Abstandsregeln auch an Schulen, rechtssichere und zuverlässige Lernplattformen und kein Abrücken von der Qualität der Abschlüsse."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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