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Union alarmiert über Aus für Metamizol-Produktion in Europa

Archivmeldung vom 21.06.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.06.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Tino Sorge  (2020), Archivbild
Tino Sorge (2020), Archivbild

Foto: Steffen Prößdorf
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach dem angekündigten Aus für die Produktion des Wirkstoffes Metamizol - besser bekannt unter Handelsnamen Novalgin - in Deutschland und Europa hat sich der gesundheitspolitische Sprecher der Union im Deutschen Bundestag, Tino Sorge, alarmiert gezeigt. "Entgegen aller Ankündigungen von Minister Lauterbach verschwindet ein weiterer pharmazeutischer Wirkstoff aus heimischer Produktion", sagte Sorge den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

"Künftig werden dann auch bei diesem wichtigen Schmerzmittel alle weltweiten Produktionsstätten in Asien liegen." Steuere die Bundesregierung jetzt nicht entschieden gegen, werde sie den Trend hin zu mehr Abhängigkeit von außereuropäischen Herstellern nicht aufhalten können, warnte der Gesundheitspolitiker weiter. "Die ausgegebenen Ziele der Pharmastrategie blieben dann reine Lippenbekenntnisse." Wie der "Spiegel" zuerst berichtete, plant der französische Konzern Euroapi für Ende 2025, die Produktion des Wirkstoffs auslaufen zu lassen und nach China zu verlagern. Derzeit wird Metamizol noch in dem Werk des Unternehmens in Frankfurt-Höchst hergestellt. Es ist der letzte Fertigungsstandort für die Arznei innerhalb Europas. Danach werde man bei diesem Generikum - also einem nicht mehr patentgeschützten Arzneimittel - komplett auf China angewiesen sein, wenn es um diesen Wirkstoff gehe, so der Bericht. Euroapi begründet den Schritt mit höheren Kosten in Deutschland. 

Sorge forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, für Entlastungen bei Medikamentenherstellern zu sorgen. "Die Ampel sollte die laufenden Verhandlungen zum Medizinforschungsgesetz nutzen, um die Belastungen, die sie selbst der pharmazeutischen Industrie mit dem Finanzstabilisierungsgesetz auferlegt hat, zügig wieder zurückzunehmen", sagte Sorge. Dort geschaffene Verschärfungen beim Preisbildungssystem würden sich nachteilig auf den Standort Deutschland auswirken. Die FDP sieht in dem Aus der Metamizol-Herstellung in Deutschland einen Beleg für die sinkende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Nötig seien deshalb weitere Strukturreformen und zusätzlichen Steuerentlastungen, sagte Vize-Fraktionschef Christoph Meyer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). "Die Unternehmensabwanderungen und -aufgaben untermauern die FDP-Forderungen für die Wirtschaftswende", so Meyer. Die Koalition schüre deshalb gerade das Paket für die Wirtschaft. Ziel sei ein schlagkräftiges Maßnahmenbündel. "Jetzt nichts zu machen, bedeutet Wohlstandsverluste und das kann ja keiner wollen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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