SPD-Experte Bartels skeptisch zu Mission in Darfur
Archivmeldung vom 30.11.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels hat die Äußerungen von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) zu einem möglichen Bundeswehr-Einsatz in Darfur kritisiert.
"Das
entspricht dem Jung'schen Muster: Wir haben noch keine Anfrage, doch
wenn wir eine haben, dann können wir uns nicht entziehen", sagte er
der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung"
(Freitag-Ausgabe). "Wir warten aber nicht auf Anfragen, sondern wir
gestalten in den internationalen Organisationen aktiv mit. Ich bin im
Übrigen skeptisch, ob so ein Einsatz etwas nützen würde. Wir müssten
von der sudanesischen Regierung eingeladen werden, Leute zu
bekämpfen, die von dieser Regierung unterstützt werden - das hört
sich nicht sehr plausibel an. Die Regierung des Sudan ist selbst ein
Problem." Trotz der Kritik am Verteidigungsminister auch aus
Unions-Reihen glaubt Bartels jedoch nicht an dessen Rücktritt oder
Ablösung. "Wenn einer sich so hohe Zustimmung auf dem Parteitag
organisieren kann, ist er in der Koalition unsinkbar", erklärte
Bartels. Jung hatte bei den Wahlen zum CDU-Bundesvorstand in Dresden
mit 93,6 Prozent das beste Ergebnis bekommen.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung