Jährlich gehen mehr als 70.000 Kinder wegen gesetzlicher Hürden beim Unterhaltsvorschuss leer aus
Archivmeldung vom 03.09.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttNach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" verlieren pro Jahr mehr als 70.000 Kinder von Alleinerziehenden ihren Anspruch auf staatlichen Unterhaltsvorschuss, weil sie entweder das zwölfte Lebensjahr vollendet haben, oder bereits seit 72 Monaten Leistungen beziehen.
Das Blatt beruft sich dabei auf aktuelle Daten der Bundesregierung, die die Linksfraktion im Bundestag angefordert hatte.
"Die Befristungen im Unterhaltsvorschussgesetz nehmen keinerlei Rücksicht auf die tatsächlichen Bedarfe der Betroffenen und gehören deshalb abgeschafft", sagte Fraktionsvize Sabine Zimmermann der Zeitung.
Bundesfamilienministerin Manuel Schwesig (SPD) hatte angekündigt, in Kürze einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der die Streichung der zeitlichen Beschränkung sowie eine Anhebung der Altersgrenze von zwölf auf 18 Jahre vorsieht.
Zimmermann verwies darauf, dass die Linke dies zuletzt Ende 2015 in einem Antrag für den Bundestag gefordert hatte. "Leider hat auch die SPD damals dagegen gestimmt", kritisierte Zimmermann.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)