Hardware-Nachrüstungen: Verbraucherschützer fordern Ende der Blockade
Archivmeldung vom 28.12.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat die Autohersteller aufgefordert, eine Hardware-Nachrüstung von Diesel-Pkw nicht weiter zu blockieren. Mit der Festlegung der technischen Anforderungen für Umrüstungen habe Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) "seine Hausaufgaben rechtzeitig vor Jahresende gemacht", sagte die Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim VZBV, Marion Jungbluth, dem "Handelsblatt".
Jetzt müssten die Autohersteller mitziehen und die Entwicklung von Hardware-Nachrüstung unterstützen. "Es kann nicht sein, dass die Unternehmen, die den Abgasskandal verursacht haben, eine Lösung für Menschen mit kleinem Geldbeutel blockieren, weil sie darauf keine Lust haben", mahnte Jungbluth. "Die Autohersteller sollten 2019 in das Zeichen der Kunden stellen und für die betroffenen Dieselbesitzer individuelle Lösungen anbieten." Sie forderte die Autohersteller, die SCR-Katalysatoren als Sonderausstattung oder für andere Märkte entwickelt haben, auf, diese schnellstmöglich zuzulassen und ihren Kunden anzubieten.
"Damit dem Verbraucher nicht mittel- und langfristig ein Schaden entsteht, muss für die Nachrüstung die Gewährleistung ausgeweitet werden." Die VZBV-Expertin fordert eine "klare Regelung" zwischen Autoherstellern und Anbietern von Nachrüstsystemen, wer für welche Schäden am Fahrzeuge die Haftung übernehme. "Dies muss zwischen den beiden Beteiligten geklärt werden, um das technische wie auch das finanzielle und juristische Risiko nicht auf den Dieselbesitzer abzuwälzen", sagte Jungbluth. Die Garantie auf einwandfreie Funktion der Nachrüstsysteme und etwaige Schäden am Fahrzeug durch die Nachrüstung müssten Hersteller und Nachrüster dann für mindestens fünf Jahre anbieten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur