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Designierte Linke-Chefin Wissler könnte für Bundestag kandidieren

Archivmeldung vom 09.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Janine Wissler (2018)
Janine Wissler (2018)

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Vorsitzende der Linksfraktion im Hessischen Landtag, Janine Wissler, könnte für den Bundestag kandidieren, sofern sie auf dem Linke-Parteitag Ende Oktober zur Bundesvorsitzenden der Linkspartei gewählt wird. "Das schließe ich nicht aus", sagte die 39-Jährige der in Berlin erscheinenden Zeitung "nd.DieWoche".

Auf der Delegiertenkonferenz tritt Wissler gemeinsam mit Thüringens Landes- und Fraktionschefin Susanne Hennig-Wellsow für den Bundesvorsitz an. Bisher gibt es keine Gegenkandidaturen. Alle bisherigen Bundesvorsitzenden der Partei waren zugleich auch Bundestagsabgeordnete.

Wissler, die seit 2008 Mitglied des Landtags in Wiesbaden ist, kündigte an, in Hessen für den Fall ihrer Wahl Verantwortlichkeiten abzugeben. Einen konkreten Plan dafür gebe es aber noch nicht. Die Politikerin rief ihre Partei auf, sich ihrer Stärke zu besinnen, die in der Vielfalt der "Traditionen und Strömungen" liege. "Wir haben einen großen Vorrat an Gemeinsamkeiten, und die sollten wir in den Vordergrund stellen", betonte Wissler und fügte hinzu: "Wir sollten uns als Partei all derer verstehen, die nicht auf der Sonnenseite dieser Gesellschaft stehen, Bündnispartner von Bewegungen sein, die für berechtigte Anliegen kämpfen, und darüber nachdenken, wie wir unterschiedliche Milieus auf unterschiedliche Art erreichen können." Wenn es der Linken gelinge, stärker mit aktiven Mitgliedern bundesweit Präsenz vor Ort zu zeigen, könne sie an Zustimmung gewinnen.

Mit Blick auf eine mögliche Regierungsbeteiligung im Bund forderte Wissler, ihre Partei müsse dies von Inhalten abhängig machen. "Wenn wir unser Wahlprogramm in die Tonne treten, sind wir überflüssig, dann braucht uns keiner mehr", sagte sie. Insbesondere in der Frage von Auslandseinsätzen der Bundeswehr könne sie sich "keinen Kompromiss vorstellen". Wissler: "Ein bisschen Krieg gibt es genau so wenig wie ein bisschen schwanger."

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)

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