Rufe nach besserem Schutz für Juden in Deutschland
Archivmeldung vom 15.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Zentralrat der Juden in Deutschland ruft Bund und Länder zu mehr wirksamem Schutz jüdischer Menschen auf. Die Wahrnehmung von Juden europaweit zum Erstarken des Antisemitismus sei "erschütternd" und sie sei "auch durch Zahlen belegt", sagte ein Sprecher des Zentralrats der "Rheinischen Post".
Er reagierte damit auf eine jüngst vorgestellte Umfrage der Agentur der
Europäischen Union für Grundrechte (FRA) unter 8.000 jüdischen Menschen
aus 13 EU-Ländern. Deutschland hatte in der Umfrage besonders schlecht
abgeschnitten. "Der deutsche Staat will jüdisches Leben schützen, aber
es gelingt ihm offenbar nicht", sagte der Sprecher des Zentralrats
weiter. "Diese bittere Erkenntnis darf uns nicht lähmen. Wir müssen ohne
Scheuklappen gegen muslimischen Antisemitismus, der in Folge von
Migration steigt, vorgehen und wir müssen noch stärker die große
Bedrohung des rechtsextremen Antisemitismus in den Blick nehmen",
forderte der Sprecher.
Besorgt über den laut Umfrage wachsenden
Antisemitismus zeigte sich auch der Beauftragte der Bundesregierung für
jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein: "Die
Ergebnisse der Umfrage sind alarmierend und müssen uns als Gesellschaft
einmal mehr Ansporn sein, mit aller Kraft gegen Antisemitismus
vorzugehen", sagte Klein der "Rheinischen Post". "Besonders schwer wiegt
dabei, dass 86 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass
Antisemitismus in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren zugenommen
habe und dies noch vor dem schrecklichen Terrorangriff vom 7. Oktober
und seinen Folgen angegeben wurde", so Klein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur