Linke will Untersuchungsausschuss zu Energie-Abhängigkeiten
Im Fall ihres Wiedereinzugs in den Bundestag will die Linke auf einen Untersuchungsausschuss zu Deutschlands Energieabhängigkeiten drängen. Das berichtet der "Spiegel".
Unter anderem soll es demnach um die Verflechtungen deutscher Politiker
mit Gas- oder Uranlieferanten aus Russland, Aserbaidschan oder den USA
gehen. Untersucht werden sollten falsche Abhängigkeiten, die zu hohen
Profiten in der Energiewirtschaft und vor allem zu hohen Preisen bei den
Bürgern führten, heißt es aus der Partei.
Nach Informationen des
"Spiegel" fordert die Linke dazu auch die Befragung prominenter
deutscher Politiker wie Altkanzler Gerhard Schröder (SPD), Altkanzlerin
Angela Merkel (CDU), Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela
Schwesig (SPD) und Ex-Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).
Parteichef
Jan van Aken will am Montag in Berlin die Untersuchung weiterer
konkreter Themen fordern. Ein Untersuchungsausschuss soll demnach etwa
der Frage nachgehen, wie künftig verhindert werden könne, dass
Deutschland jetzt vom "teuren, schmutzigen Fracking-Gas aus den USA"
abhängig werde. Zudem müsse geklärt werden, warum die Anteile des
russischen Mineralölkonzerns Rosneft in Deutschland und deren
Raffinerien und Pipelines "nicht enteignet, sondern nur unter Treuhand
gestellt" wurden.
Es müsse in einem Untersuchungsausschuss auch
aufgeklärt werden, welche Rolle die Chefetagen von BASF und RWE gespielt
hätten. Van Aken verlangt zudem Aufklärung zur Frage, warum die
Bundesregierung kein Export- oder Importverbot für Uran aus Russland
durchgesetzt habe.
Um einen Untersuchungsausschuss durchzusetzen,
bräuchte die Partei im Bundestag die Unterstützung anderer Fraktionen -
eine Einsetzung des Gremiums müsste mindestens ein Viertel aller
Abgeordneten beantragen. Derzeit liegt die Linke in Umfragen unter der
Fünf-Prozent-Hürde. Die Partei hofft auf einen Einzug in den Bundestag
durch den Gewinn mindestens dreier Direktmandate.
Quelle: dts Nachrichtenagentur