CDU-Außenexperte Kiesewetter: Stärker auf globalen Süden zugehen
Archivmeldung vom 23.10.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithDer Obmann der CDU-Fraktion im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, Roderich Kiesewetter, hat die westlichen Staaten aufgefordert, stärker auf die Länder des sogenannten globalen Südens zuzugehen. Kiesewetter äußerte sich anlässlich des Gipfels der Brics-Staaten, der am Dienstag im russischen Kasan begonnen hat. Die Gruppe setzt sich nach eigenen Angaben für eine neue Weltordnung ein, die nicht von westlichen Staaten dominiert wird.
Im rbb 24 Inforadio sagte Kiesewetter am Mittwoch: "China und Russland haben ein hohes Interesse daran, Länder, die eine Wahl haben, an sich zu binden - quasi als Gegenpol zur G7 oder G20." Diesen Staaten müssten deshalb konkrete Angebote zur Zusammenarbeit gemacht werden: "Dabei geht es darum, Ausbildung zu fördern und duale Ausbildungsstätten zu stärken."
Der Westen habe beispielsweise Kambodscha die Entwicklungszusammenarbeit versagt - "jetzt findet dort noch mehr Kinderarbeit statt, weil sich China dort engagiert." Ausbildungsleitern müsse die Möglichkeit gegeben werden, sich im Westen Wissen und Können anzueignen. Den teilweise "sehr gut ausgebildeten jungen Menschen, die kaum die Chance haben zu arbeiten" müssten Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden. Außerdem sei es nötig, "dass die Europäische Union in der Finanzierung dieser Staaten die Europäische Entwicklungsbank stärker einsetzt", so Kiesewetter. Das sei umso wichtiger, "weil jetzt gerade die Brics-Staaten auch versuchen, ein eigenes Finanzierungssystem zu schaffen". Das stecke zwar noch "in den Kinderschuhen", könne aber dazu beitragen, dass die Vereinten Nationen, die Welthandelsorganisation und die Weltgesundheitsorganisation "immer weiter ausgehöhlt" werden. Welche Bedeutung den Brics-Staaten inzwischen zukommt, ist nach Ansicht von Kiesewetter daran zu sehen, dass UN-Generalsekretär Antonio Guterres "nach Kasan reist, aber eben nicht zur Ukraine-Friedenskonferenz in die Schweiz gereist ist."
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)