Gruppe im Bundestag drängt auf Legalisierung von Abtreibungen
Die Befürworter der Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen drängen im Bundestag vor der Expertenanhörung am Montag auf einen Beschluss ihrer Reform noch in dieser Legislaturperiode. "Wir müssen jetzt handeln, weil die Versorgungslage für Frauen unfassbar dramatisch ist", sagte SPD-Rechtspolitikerin Carmen Wegge dem Nachrichtenportal T-Online. "Nach der Wahl könnte die nötige Mehrheit im Bundestag dafür fehlen."
Wegge ist eine der Initiatorinnen des Gruppenantrags zur Reform des
Paragrafen 218 des Strafgesetzbuches, den die Gruppe Mitte November
vorgelegt hatte. Bislang ist eine Abtreibung in Deutschland ohne
Beratung grundsätzlich illegal, das will die Gruppe ändern. In den
ersten zwölf Wochen nach Empfängnis sollen Schwangerschaftsabbrüche
legal werden, sofern die Schwangeren eine Beratung in Anspruch nehmen.
"Wir
als Gruppe wollen alles dafür tun, das Gesetz bis zur Konstituierung
des neuen Bundestages zu beschließen", sagte Wegge. Die Gruppe ist
zuversichtlich, eine Mehrheit für die Reform im Bundestag
zusammenzuhaben. Allerdings bleibt regulär keine Zeit mehr für eine
Abstimmung im Plenum, weil Montag und Dienstag die letzten regulären
Sitzungstage des Bundestages vor der Neuwahl sind. Neben der Möglichkeit
einer Fristverkürzung erwägt die Gruppe deshalb nach Informationen von
T-Online auch, eine Sondersitzung des Parlaments zu beantragen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur