Arbeitgeber und Gewerkschaften gegen Prämien für Rentner-Arbeit
Archivmeldung vom 27.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićArbeitgeber und Gewerkschaften sind mit den Plänen der Regierung unzufrieden, Arbeit im Rentenalter finanziell zu fördern. Die Gewerkschaften warnen, die geplanten Prämien gingen zulasten der Renten- und Krankenkasse.
Der Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums sei ein
"milliardenschwerer Griff in die Sozialversicherungen", sagte
DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der "Süddeutschen Zeitung"
(Dienstagausgabe). Die von der Ampel geplanten finanziellen Anreize
würden Mitnahmeeffekte erzeugen bei denjenigen Älteren, die genug
verdienen und gesund seien. "Viele Beschäftigte können gar nicht länger
arbeiten, weil Arbeitsbedingungen zu anstrengend sind, und sie es
einfach gesundheitlich nicht mehr schaffen", sagte Piel.
BDA-Hauptgeschäftsführer
Steffen Kampeter reichen die Pläne der Ampel nicht aus. Mehr Geld
allein sei nicht die Lösung für den Fachkräftemangel: "Menschen im
Rentenalter gehen in der Regel nicht aus finanziellen Gründen arbeiten",
sagte Kampeter der SZ. Wichtiger seien Spaß an der Arbeit, das
Interesse an ihrer Aufgabe und der Kontakt zu den Kollegen. Wichtiger
als die Prämien wäre das schnellstmögliche Aus für die sogenannte Rente
mit 63. "Frühverrentungsanreize endlich ersatzlos zu streichen, wäre
viel effektiver", forderte Kampeter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur