Lauk: "Sicherheit ist das alleinige Kriterium für die Nutzung der Kernenergie!"
Archivmeldung vom 14.03.2011
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Freigeschaltet durch Fabian PittichZur Diskussion um die Nutzung der Kernenergie in Deutschland erklärt der Präsident des Wirtschaftsrates der CDU e.V., Kurt J. Lauk: "Der Wirtschaftsrat begrüßt ausdrücklich die Initiative von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Sicherheitsstandards der 17 deutschen Kernkraftwerke einer kritischen und ergebnisoffenen Prüfung zu unterziehen. Dabei darf es keine Vorbehalte und keine Tabus geben. Das dreimonatige Moratorium für die Laufzeitverlängerung kann durchaus zur Versachlichung der Debatte beitragen und Raum für eine sorgfältige Analyse verschaffen."
Lauk weiter: "Die Sicherheit ist und bleibt das alleinige Kriterium für die Nutzung der Kernenergie. Der Kurs der Kanzlerin, besonnen die Fakten auf den Tisch zu legen und die Lage sachlich zu bewerten, ist richtig", so der Präsident des Wirtschaftsrates. Wir gehen davon aus, dass die Notstromversorgung unter allen Umständen bei deutschen Kernkraftwerken gesichert ist und damit das Funktionieren der Kühlsysteme. Wir sind in Deutschland davon ausgegangen, dass keines unserer Kernkraftwerke durch einen Tsunami gefährdet ist. Diese Annahme ist weiterhin richtig. Wir sind immer davon ausgegangen, dass moderne Industrienationen das Thema eines sicheren Betriebs mit Kompetenz beherrschen. Hier wurde jetzt in Japan ein Fragezeichen gesetzt.
Die beteiligten Bundesländer müssen jetzt ihrer hohen Verantwortung gerecht werden und gemeinsam mit der Bundesregierung und die Sicherheitsüberprüfung angehen. Es gilt, so zügig wie möglich einen Fahrplan für die Neubewertung der Sicherheitsanforderungen der deutschen Kernkraftwerke zu verabschieden. Hierbei darf Parteipolitik keine ebenso wenig eine Rolle spielen, wie vorschneller Aktionismus", so Lauk. So könnten Schlussfolgerungen aus dem Unglück in Japan für die Sicherheit der deutschen Kernkraftwerke erst belastbar gezogen werden, wenn vollständige Informationen über die genauen Schadensursachen und den Schadensverlauf in Japan vorlägen. leichzeitig sei es unabdingbar, jetzt auf europäischer Ebene eine gemeinsame Initiative anzustoßen, um das Unglück in Japan zu analysieren und ein gesamteuropäisches Energiekonzept zu erarbeiten. Es gelte, gemeinsam mit den europäischen Partnern verbindliche Verabredungen über das Vorgehen bei der Weiterentwicklung der EU-Sicherheitsstandards und den künftigen Energiemix zu treffen. 27 nationale Insellösungen könnten langfristig keine Garanten für eine sichere Energieversorgung sein. Der von der Bundesregierung mit dem Energiekonzept festgeschriebene Wandel hin zu einer weitgehenden Versorgung mit erneuerbaren Energien könne wirtschaftlich nur im europäischen Kontext erfolgen.
Um die Brücke ins Zeitalter der erneuerbaren Energien möglichst kurz zu halten, brauchen wir einen Masterplan für den Ausbau der Energieinfrastruktur in Deutschland und Europa. Dabei darf es nicht länger Widerstände gegen den dringend notwendigen Ausbau der Stromnetze und Pumpspeicherkraftwerke geben. Gelingt es Deutschland, die Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit erneuerbarer Technologien unter Beweiß zu stellen, eröffnen sich große Chancen, zur weltweiten Energiewende beizutragen."
Quelle: Der Wirtschaftsrat der CDU