Nabu hält 1,5-Grad-Ziel nach Weltklimakonferenz für unrealistisch
Archivmeldung vom 21.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zeigt sich nach der Weltklimakonferenz pessimistisch, dass das 1,5-Grad-Ziel noch realistisch ist. Es sei "zunehmend unwahrscheinlich, dass das in Paris verbindlich beschlossene 1,5-Grad-Limit noch zu halten ist", sagte Sebastian Scholz, Leiter Klimaschutz beim Nabu, der "Welt".
Scholz weiter: "Die Staaten konnten und wollten sich nicht auf einen belastbaren und verbindlichen Ausstiegspfad aus der fossilen Energie einigen. Auch Deutschland hat sich hier mit seiner aktuellen Gas-Einkaufstour als schlechtes Vorbild präsentiert."
Beim 1,5-Grad-Ziel geht es darum, den menschengemachten Temperaturanstieg weltweit auf 1,5 Grad zu begrenzen, gemessen vom Beginn der Industrialisierung bis 2100. Scholz, der in Scharm El-Scheich an der Klimakonferenz teilnahm, begrüßte den Beschluss zu einem Fonds für Klima-Ausgleichszahlungen: "Damit wurde ein großer Schritt nach vorn gemacht - schon seit 30 Jahren wird darüber verhandelt." Allerdings stehe mit der Ausgestaltung der Finanzierung und des Zugangs zu diesem Fonds für Schäden und Verluste ein "weiterer Verhandlungsmarathon" bevor. Der Nabu-Experte rügte allerdings: "Die ägyptische Präsidentschaft hat das Ergebnis nicht gut vorbereitet und ist auf viele Vorschläge der Staaten nicht ausreichend eingegangen." Scholz` Fazit: "Kleine Lichtblicke gibt es beim natürlichen Klimaschutz. Das erhoffte Signal des Aufbruchs in Richtung der Weltnaturkonferenz in Montreal sendet diese Klimakonferenz jedoch nicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur