SPD will auch Muslime in Deutschland aufnehmen
Archivmeldung vom 22.07.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakInnenminister Schäuble hat vorgeschlagen, verfolgte Iraker nach Deutschland einreisen zu lassen. Die SPD unterstützt die Idee - will sie aber erweitern: Nicht nur irakische Christen sollen Zuflucht finden.
Die SPD unterstützt Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) bei der
geplanten Aufnahme von irakischen Flüchtlinge. "Die Größenordnung
sollte im fünfstelligen Bereich liegen, alles andere wäre ungenügend",
sagte der Innenausschuss-Vorsitzende Sebastian Edathy der Tageszeitung
"Die Welt". Auf Schäubles Anregung, vorrangig irakischen Christen
Zuflucht zu gewähren, reagierte der Koalitionspartner allerdings
ablehnend. Der Verfolgungsstatus und nicht die Religionszugehörigkeit
sollte der Maßstab für die Aufnahme in Deutschland sein.
Edathy kritisierte die Befürchtung von Unions-Landesinnenministern,
dass auch Kriminelle einreisen könnten. "Das Scheinargument, mit dem
eine grundsätzliche Ablehnung humanitärer Hilfe begründet werden soll,
ist schäbig. Man kann nie ausschließen, dass zum Teil welche dabei
sind, die böse Absichten verfolgen", sagte Edathy. Der
Bundesnachrichtendienst werde aber schon im Ausland überprüfen, ob bei
den Flüchtlingen Hinweise auf kriminelle Aktivitäten vorliegen.
Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) äußerte erneut
starke Sicherheitsbedenken: "Es besteht die Gefahr, dass fanatisierte
Glaubenskrieger nach Europa geschleust werden und sie dann als
Terroristen auf Abruf bei uns leben. Deshalb darf man nicht vorschnell
eine Flüchtlingsaktion durchführen." Direkte Hilfen im Irak seien viel
sinnvoller. Auch der BND teilt Schünemanns Befürchtungen. Die Netzwerke
des islamistischen Terrorismus würden jede Gelegenheit nutzen, um ihre
Kämpfer verdeckt einzuschleusen