Steinmeier warnt nach Solingen vor Spaltung der Gesellschaft
Archivmeldung vom 02.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat knapp eine Woche nach dem Anschlag von Solingen vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt. Man dürfe sich "von der Angst nicht lähmen lassen", sagte Steinmeier am Sonntag bei einem Gedenken für die Opfer des Anschlags in Solingen.
"Denn genau das ist es, was islamistische Terroristen beabsichtigen. Sie
löschen mit ihrem Terror Menschenleben aus." Aber terroristische Gewalt
wolle das Land auf Dauer in Panik halten, Hass in der Gesellschaft säen
sowie die Vernunft erschüttern, auf der die Demokratie gründe. "Sie
setzt auf eine Eskalation der Gewalt. Terroristische Gewalt will uns als
Gesellschaft entzweien", so das Staatsoberhaupt. "Mein inständiger
Wunsch, gerade an diesem Tag der Trauer, ist: Lassen wir das nicht zu."
Steinmeier
mahnte zugleich eine Reaktion des Staates auf den Anschlag an. "Wir
müssen uns eingestehen: Hier in Solingen hat der Staat sein Versprechen
auf Schutz und Sicherheit nicht einhalten können." Er stehe deshalb in
der Pflicht, dieses Verbrechen, auch Fehler und Versäumnisse, die dazu
beigetragen haben könnten, dass die Tat nicht verhindert werden konnte,
"umfassend aufzuarbeiten".
Aber das reiche nicht, fügte der
Bundespräsident hinzu, man müsse auch die Zahl derer herunterbringen,
die ohne Anspruch auf den besonderen Schutz durch Asyl zu uns kommen.
"Und nur wenn Schutzsuchende sich an Recht und Gesetz unseres Landes
halten, werden wir die Akzeptanz in der Bevölkerung wahren können."
"Wir
müssen jede, wirklich jede Anstrengung unternehmen, um die Regeln zur
Begrenzung des Zugangs, die es schon gibt und die, die wir gerade
zusätzlich schaffen, umzusetzen", sagte er. Es bedürfe einer
"gesamtstaatlichen Kraftanstrengung". Das erwarte er und das erwarteten
die Menschen in Deutschland, und zwar über parteipolitische Grenzen und
staatliche Ebenen hinweg. "Dafür stehen alle demokratischen Kräfte in
unserem Land in der Verantwortung", so Steinmeier.
Quelle: dts Nachrichtenagentur