SPD-Fraktion gibt CDU Mitschuld an Umfragewerten der AfD
Im Zusammenhang mit den hohen Umfragewerten der AfD hat der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag, Dirk Wiese, der Union eine Mitverantwortung für den Aufstieg der Partei gegeben.
"Dass die AfD nun noch einmal steigt in den Umfragen, liegt auch daran,
dass Unionspolitiker unnötig die AfD in Interviews wieder in den
Mittelpunkt von Debatten rücken oder deren Narrative auch gegenüber den
Kirchen bedienen", sagte Wiese den Tageszeitungen der Funke-Mediengruppe
(Donnerstagausgaben). "Damit macht man die radikalen Ränder selbst nur
größer."
Wiese spielte auf die Äußerungen von CDU-Politiker Jens
Spahn und CDU-Politikerin Julia Klöckner an. Spahn hatte einen neuen
Umgang mit der AfD im Bundestag gefordert, "wie mit jeder anderen
Oppositionspartei auch". Klöckner kritisierte zuletzt die Kirchen in
Deutschland, sie würden sich zu oft zu politischen Themen äußern und
würden so zu "austauschbaren NGOs".
In einer Umfrage vom
Meinungsforschungsinstitut Forsa liegt die AfD mit 26 Prozent der
Stimmen erstmals vor der Union (25 Prozent). Zuletzt war die AfD in den
Befragungen deutlich angestiegen, während CDU und CSU an Zustimmung
verloren hatten.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der
Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), sagte, dass viele Menschen in
Deutschland "eine Kurskorrektur" erwarten würden, vor allem
Wirtschafts-, Sicherheits- und Migrationspolitik. "Da die frühere
Bundesregierung noch geschäftsführend im Amt ist, konnten wir uns bisher
nicht an die Arbeit machen", sagte Frei den Funke-Zeitungen. "Aber
keine Sorge: Die Union ist für einen Kurswechsel angetreten, und wir
werden einen Kurswechsel umsetzen. So, wie es zurzeit läuft, kann es
nicht weitergehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur