Steinbrück fordert von Schweiz Hilfe gegen Steuerhinterzieher
Archivmeldung vom 30.12.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakKein Kavaliersdelikt: Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat von der Schweiz und von Liechtenstein erneut mehr Unterstützung bei der Bekämpfung von Steuerhinterziehung gefordert.
"Es geht uns um die Zusammenarbeit bei der Durchsetzung nationaler Interessen", sagte Peer Steinbrück (SPD) den "Ruhr-Nachrichten". "Wir unterstützen die Schweiz, wenn sie gegen Steuerhinterzieher vorgehen will. Umgekehrt nicht."
Wenn der Schweizer Finanzminister Hans-Rudolf Merz Deutschland "Dumping" vorwerfe, weil die neue Abgeltungssteuer in Deutschland 25 Prozent, in der Schweiz aber 35 Prozent betrage, so sei dies ein Ablenkungsmanöver. Auch den Hinweis der Schweiz, dass Deutschland von dort 120 oder 130 Millionen Euro an Quellensteuer auf deutsche Einlagen erhalte, empfinde er "als Scherz", sagte Steinbrück. "Fachleute sagen, dass deutsche Steuerzahler 200 bis 300 Milliarden Euro auf Schweizer Konten haben."
Der Finanzminister forderte, die Schweiz und Liechtenstein sollten Deutschland die gleiche Hilfe bei Steuervergehen gewähren wie den USA. "Wir müssen im gemeinsamen Interesse nicht nur Steuerbetrug, sondern auch Steuerhinterziehung bekämpfen können", unterstrich Steinbrück. "Das ist kein Kavaliersdelikt."