Müntefering nennt Althaus-Rücktritt "Lehrstück für die Bundestagwahl"
Archivmeldung vom 04.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls "Lehrstück für die Bundestagswahl" hat SPD-Chef Franz Müntefering den Rücktritt von Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus bezeichnet. Gegenüber dem "Weser-Kurier" erklärte er, der Vorgang zeige, "dass niemand wiedergewählt wird, nur weil er schon auf dem Sessel sitzt".
Mit Blick auf die Bundeskanzlerin vermutet Müntefering: "Frau Merkel wird nachdenklich sein." In Thüringen setzt er ungeachtet des Rücktritts fest darauf, dass sein Parteifreund Christoph Matschie Regierungschef wird, denn "zusammen mit den Grünen hat die SPD in Thüringen eine Größenordnung, die von der Linken nicht weit entfernt ist." Einen Amtsverzicht des Linken-Spitzenkandidaten Bodo Ramelow hält Müntefering für möglich: "Ich weiß nicht, was es der Linken wert ist, mitzuregieren." Rot-Rot-Grün sei auch im Saarland immer noch eine Option, wenn die "Verhakungen zwischen Linken und Grünen weggeräumt werden". Die Saar-SPD müsse nun "sondieren, wie weit die Linkspartei zu vernünftiger Politik für das Land bereit ist". Entscheidend bei einem Bündnis mit den Linken sei es "ordentliche Verträge" zu machen - "damit man im Nachhinein auch sehen kann, wer eigentlich was gemacht hat und was nicht".
Quelle: Weser-Kurier