AfD-Verbotsantrag im November oder Dezember im Bundestag
Der Bundestag könnte noch dieses Jahr über ein AfD-Verbotsverfahren abstimmen. Eine fraktionsübergreifende Gruppe will "im November oder Dezember" den Antrag zur "Prüfung der Verfassungsmäßigkeit der AfD" in den Bundestag einbringen, sagte die SPD-Politikerin Carmen Wegge "Ippen-Media".
Sie gehört zu den fünf Bundestagsabgeordneten, die den Antrag
ausgearbeitet haben, und ist überzeugt, dass das
Bundesverfassungsgericht die AfD überprüfen sollte. "Ansonsten ist die
Gefahr für die Demokratie zu groß."
Bislang ist jedoch unklar, ob
im Bundestag eine Mehrheit für den Antrag stimmen würde. "Eine solche
Entscheidung ist das schärfste Schwert der wehrhaften Demokratie", sagte
Wegge. "Deswegen befinden wir uns aktuell in guten Gesprächen, um in
dieser Frage zusammenzukommen." Bewegung in das Abstimmungsverhalten
skeptischer Abgeordneter könnte der Verfassungsschutz bringen, der die
AfD derzeit als rechtsextremen Verdachtsfall beobachtet. Bis Dezember
entscheidet die Behörde, ob die AfD diesen Status behält oder als
"erwiesen rechtsextrem" hochgestuft wird.
Wegge glaubt, das könne
das Ergebnis beeinflussen. "Ich gehe stark davon aus, dass in allen
demokratischen Fraktionen im Falle einer solchen Hochstufung ernsthaft
darüber nachgedacht wird, was das für das weitere Vorgehen bedeutet."
Für
ein Verbotsverfahren gibt es hohe rechtliche Hürden. Der AfD muss
zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass sie aggressiv-kämpferisch gegen
die Verfassung vorgeht. Kommt das Bundesverfassungsgericht zu diesem
Schluss, müsste die AfD verboten werden. "Die AfD müsste sich auflösen
und von heute auf morgen würden die Mitglieder nicht mehr in den
Parlamenten sitzen", so Wegge.
"Vom Europaparlament bis hin ins
Kommunalparlament würde die AfD die Sitze verlieren, das Vermögen würde
eingefroren werden, insbesondere würde die Partei natürlich auch von
staatlicher Finanzierung ausgeschlossen." Auch Nachfolgeorganisationen
würden vom Verbot erfasst. "Das heißt, man kann sich nicht einfach einen
neuen Namen geben und einfach so weitermachen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur