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Vorsitzender des Verteidigungsausschusses: Nachholbedarf bei der Bundeswehr zum Schutz vor Cyber-Attacken

Archivmeldung vom 10.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hans-Peter Bartels 2013
Hans-Peter Bartels 2013

Foto: Martin Rulsch
Lizenz: CC-BY-SA
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach dem Hacker-Angriff auf den französischen TV-Sender TV5 Monde sieht der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), bei der Bundeswehr erheblichen Nachholbedarf zum Schutz vor Cyber-Attacken. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Bartels: "Die Bundeswehr muss in der Lage sein, sich selbst vor solchen Cyber-Attacken zu schützen - und gegebenenfalls auch befähigt sein, in gegnerische Netze einzudringen."

Dafür seien die Kapazitäten noch viel zu klein, kritisierte Bartels. Allerdings sei der Schutz der informationstechnischen Infrastruktur vor Angriffen nicht zuerst eine Aufgabe des Militärs, sondern der zivilen Gefahrenabwehr, betonte der Verteidigungsexperte. Dafür gebe es in Deutschland das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und als koordinierende Stelle das Nationale Cyber-Abwehrzentrum. Insgesamt zeige jedoch der Cyber-Anschlag in Frankreich die "enorme Gefährdung unserer elektronischen Zivilisation", sagte der SPD-Politiker.

Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Netzpolitik der grünen Bundestagsfraktion, sieht die Regierung in der Pflicht, Bürger und Wirtschaft vor derartigen Attacken effektiv zu schützen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte von Notz: "Die Bundesregierung hat die Bedrohung viel zu lang nicht ernst genommen und reine Symbolpolitik betrieben." Dringend notwendig sei eine umfassende Bedrohungsanalyse sowie eine flächendeckende Überprüfung eingesetzter Hard- und Software auf Sicherheitslücken, forderte von Notz.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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