Kommunen sehen bei Asylbewerberzahlen "nur punktuelle Entlastung"
Archivmeldung vom 09.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Deutsche Städte- und Gemeindebund sieht im aktuellen Rückgang der Asylbewerberzahlen nur eine vorübergehende Entlastung und fordert die vollständige Befreiung der Kommunen von den Kosten für Unterbringung und Integration. "Die leichte Entspannung, die sich beim Migrationsgeschehen aktuell abzeichnet, gibt den Gemeinden, Städten und Landkreisen zwar ein wenig Luft, um sich zu sortieren und zu organisieren", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer, Uwe Zimmermann, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Letztlich handelt es sich aber nur um eine punktuelle Entlastung." Die Kosten für Asylzuwanderung müssten deshalb komplett von Bund und
Ländern getragen werden, forderte der Städte- und Gemeindebund: "Wenn es
darum geht, die Kommunen zu entlasten, sollten wir nicht nur über die
Entwicklung von Zuzugszahlen sprechen. Grundsätzlich ist von zentraler
Bedeutung, dass die Städte und Gemeinden von den Kosten für
Unterbringung, Versorgung und Integration vollständig entlastet werden",
sagte Zimmermann dem RND. "Es handelt sich um eine gesamtstaatliche
Aufgabe, Bund und Länder müssen ihrer Verantwortung dauerhaft
nachkommen."
Vielfach werde unterschätzt, dass Integration ein
langwieriger Prozess sei, fügte Zimmermann hinzu. "Bei einem quantitativ
ausgereizten System - wie zum Teil in Kitas und Schulen - kann es erst
dann langfristig zu einer Entspannung kommen, wenn der Zuzug sich
dauerhaft und nicht nur temporär verringert", so der Verbandschef. Eine
nachhaltige Entlastung werde "erst in einigen Jahren aufgrund der
EU-Asylbeschlüsse zu erwarten sein, wenn die Grenzen der Europäischen
Union stärker gesichert und die Asylverfahren außerhalb der EU schneller
durchgeführt werden".
Laut Städte- und Gemeindebund habe sich
die Bezahlkarte für Asylbewerber "dort, wo sie bereits eingesetzt wird,
bewährt", so Zimmermann: "Wir sehen die Bezahlkarte als wichtigen
Baustein, um Geldzahlungen an Schleuser oder Geldtransfers an die
Familien zu verhindern und so mögliche Anreize für illegale Migration zu
senken", sagte er dem RND.
Quelle: dts Nachrichtenagentur