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Grünen-Fraktionschefin verlangt Noten-Stopp an Schulen in Coronakrise

Archivmeldung vom 09.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, hat die Schulen aufgefordert, angesichts der Coronakrise vorläufig auf die Benotung von Leistungen zu verzichten. "Die Lernvoraussetzungen in den Familien sind zu unterschiedlich, um eine faire Notengebung zu ermöglichen", sagte Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Man solle die Zeit, in denen Zuhause gelernt werden müsse, nicht in die Bewertung einfließen lassen. Zugleich appellierte die Grünen-Politikerin an die Bundesregierung, Eltern und Lehrer bei der Umstellung auf digitalen Unterricht zu unterstützen. Konkret forderte sie die Einrichtung einer Hotline mit Digitalcoaches, die bei Problemen im Heimunterricht weiterhelfen. "Für diese Aufgabe könnte man Selbständige aus der IT-Branche gewinnen, denen jetzt Aufträge wegbrechen", so Göring-Eckardt.

An einigen Schulen fehle es außerdem an der nötigen Software, der technischen Ausstattung oder an Trainingsangeboten für Lehrer. "Da braucht es jetzt schnelle und unbürokratische Hilfe - und zwar einheitlich in ganz Deutschland", so die Grünen-Fraktionschefin weiter. Im Digitalpakt lägen Fördermittel für die Digitalisierung der Schulen schon bereit. "Fünf Milliarden Euro hat der Bund zur Verfügung gestellt, doch die Mittel fließen viel zu langsam ab", kritisierte Göring-Eckardt. Sie sprach sich dafür aus, bei den Förderungen jetzt Pauschalgenehmigungen für die Schulen zu erteilen, die bei der Digitalisierung am weitesten zurückliegen. "Damit wird bei allen Schulen zumindest rasch ein ähnliches Grundniveau erreicht. Es ist nicht die Zeit für langwierige Bewilligungsverfahren", so die Grünen-Politikerin weiter.

Darüber hinaus forderte sie einen Pakt für faire Bildungschancen. "Kein Kind darf durch die Schulschließungen abgehängt werden, nur weil die Eltern wenig Geld haben oder nicht genügend beim Lernen unterstützen können", sagte Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wenn ein Laptop für den Online-Unterricht gebraucht werde, "aber das Geld fehlt, weil die Eltern auf Hartz IV angewiesen sind, dann sollte das Amt die Kosten übernehmen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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