Grüne fordern im Haushalts-Streit Lösungsvorschläge von Lindner
Archivmeldung vom 03.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNachdem der wissenschaftliche Beirat des Bundesfinanzministeriums und Prüfer der Universität Bielefeld den von der Bundesregierung beschlossenen Haushalt als teils rechtswidrig moniert haben, fordern SPD- und Grünen-Politiker Lösungsvorschläge von der Regierung. Von der Union hagelt es weiter Kritik.
Der
stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Andreas
Audretsch, verlangte von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP)
ein neues Konzept: "Kopf-in-den-Sand-Politik ist jetzt zu wenig. Ein
Finanzminister kann nicht nur Vorschläge verwerfen, er muss Lösungen
entwickeln", sagte Audretsch der "Bild" (Samstagausgaben). "Rechtlich
und finanzpolitisch ist dafür ausreichend Spielraum vorhanden."
Audretsch stellte klar: "Kaputtsparen wird es mit uns nicht geben."
SPD-Haushaltsexperte
Achim Post sagte: "Ich erwarte, dass die Regierung die Gutachten
gemeinsam bewertet und dann dem Parlament gemeinsam Lösungsvorschläge
macht." "Insbesondere eine Darlehens- oder Eigenkapitalvergabe an die
Bahn zeichnet sich als ein gangbarer Weg ab", so Post. Damit verbliebe
dem Haushaltspolitiker zufolge eine noch zu schließende Lücke von rund 4
Milliarden Euro. "Das erscheint mir keine unlösbare Aufgabe."
Scharfe
Kritik kommt von CDU und CSU. "Die Ampel kann nicht mal vernünftig
rechnen. In der Schule wäre das eine glatte 5 gewesen", sagte der
CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Markus Söder der "Bild". "Die
Ampel-Parteien können es einfach nicht. Der Haushalt ist voller Löcher
und ungedeckter Schecks." Es brauche "endlich einen Regierungswechsel",
so Söder.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte: "Die Ampel
zeigt erneut: Sie kann es einfach nicht. Das ist ein beispielloser
Vorgang und nur noch peinlich, dass eine Bundesregierung nicht in der
Lage ist, einen Haushalt aufzustellen." Die Experten hätten ein
"vernichtendes Urteil" abgegeben. "Es zeigt sich immer mehr: Der
Haushalt ist auf Sand gebaut, eine Luftbuchung nach der anderen. Ich
erwarte, dass die Bundesregierung die Lücke jetzt ohne neue Tricks
schließt. Sie muss jetzt endlich Prioritäten setzen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur