JU-Vorsitzender Mißfelder will keine Modernisierung der Union
Archivmeldung vom 10.11.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, hat sich gegen Forderungen aus seiner Partei gewandt, CDU und CSU müssten den gesellschaftlichen Veränderungen verstärkt Rechnung tragen und sich modernisieren. Er riet davon ab, als Partei, die vor allem für Solidität stehe, "so lange die Farbe zu wechseln, bis es jedem Bohémien passt".
Ihm sei es lieber, wenn die Union in ihren Hochburgen 65 Prozent hole "als in irgendeinem hippen Stadtteil 15 Prozent", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass die Union mit ihrem Image bestimmte Wählerschichten nicht erreiche. Daran etwas ändern zu wollen würde zu Lasten der Authentizität gehen. Im Übrigen zeigten die gegenwärtig guten Umfragewerte, dass man sich nicht anbiedern müsse.
Auch die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner warnte davor, sich als Volkspartei "einseitig auf ein Milieu zu stürzen", das man für urban hält. Das Gefühl für Großstädte, die alle sehr verschieden und "mehr als Latte-Macchiato-Bistros" seien, könne man nicht von oben verordnen, sagte sie der Zeitung. Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU) sagte dem Blatt: "Ole von Beust in Hamburg hat bewiesen, wie erfolgreich die CDU auch in Großstädten sein kann."
Quelle: dts Nachrichtenagentur