CSU und SPD kritisieren Sterbeklinik in den Niederlanden
Archivmeldung vom 01.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie neue Sterbehilfeklinik in den Niederlanden stößt bei Gesundheitsexperten der CSU und der SPD auch in Berlin auf scharfe Kritik. Johannes Singhammer (CSU) sagte zu den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe: "Ein professionelles oder ehrenamtliches Töten auf Verlangen eröffnet einen dunklen Abgrund. Das widerspricht der Würde des Menschen. Das ist in Deutschland nicht akzeptabel. Ich bin froh, dass es in Deutschland keinen Konsens dafür gibt, das holländische Modell zu kopieren."
Ähnlich äußerte sich gegenüber der WAZ auch die Vorsitzende des Bundestags-Gesundheitsausschusses, Carola Reimann (SPD). Sie warnte davor, einen solchen Weg auch für Deutschland zu diskutieren. "Ich bin strikt gegen aktive Sterbehilfe", sagte Reimann. Man müsse aber die Ängste der Menschen, Schmerzen beim Sterben zu erleiden, ernst nehmen: Für ein Sterben in Würde und ohne große Schmerzen sei ein Ausbau der palliativmedizinischen Versorgung und des Hospiz-Angebots in Deutschland notwendig. Reimann warnte, der niederländische Weg führe eher dazu, der Auseinandersetzung mit dem Sterben aus dem Weg zu gehen, weil so getan werde, als gebe es am Ende eine einfache Lösung. Es sei auch die Frage, ob es in den Niederlanden inzwischen nicht eine große Dunkelziffer an Euthanasiefällen gebe.
Quelle: dts Nachrichtenagentur