Waffen- und Munitionsklau bei der Bundeswehr
Archivmeldung vom 30.04.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDer Bundeswehr sind in den vergangenen Jahren mindestens 44-mal Waffen und Munition gestohlen worden, ohne dass Spuren eines Einbruchs vorzufinden waren. Das geht nach Informationen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor. Danach räumte die Regierung einen einzigen Einbruch mit Munitionsdiebstahl ein.
Dabei hätten im Februar diesen Jahres Einbrecher bei den Fallschirmjägern in Seedorf 34 881 Patronen Handwaffenmunition verschiedener Kaliber aus zehn aufgebrochenen Munitionsbehältern entwendet. Die Täter seien weiterhin unbekannt. Die Linken-Abgeordnete Katrin Kunert warf der Bundesregierung Verdunklungstaktik vor. Diese ziehe sich darauf zurück, dass sie einen Munitionsverlust erst dann als Diebstahl verzeichne, wenn auf Grund polizeilicher Ermittlungen dafür ein Nachweis vorliege.
Weil die Regierung allerdings selbst von "unrechtmäßig angeeigneter Munition" und von 44 Fällen des Diebstahls von Waffen, Waffenteilen und Munition spricht, lässt das für Kunert nur die Schlussfolgerung zu, dass "offensichtlich das eigene Bundeswehrpersonal im großen Stil Munition und Waffen klaut". Dafür spreche auch eine überraschend hohe Zahl von 138 000 Sicherheitsüberprüfungen. Dabei waren nach Angaben der Regierung in den letzten zehn Jahre bei 685 Personen "Sicherheitsrisiken" entdeckt worden.
Quelle: Rheinische Post (ots)