Experten sehen Handlungsfähigkeit des BND gefährdet
Archivmeldung vom 28.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts der Bedrohungen für Deutschland geht im Sicherheitsbereich die Sorge um die Handlungsfähigkeit des Bundesnachrichtendienstes (BND) um.
"In einer Zeit zunehmender hybrider, terroristischer und
militärstrategischer Bedrohungen müssen wir nicht nur abschreckungsfähig
sein, sondern auch umfassend aufklärungsfähig. Insbesondere der BND
muss noch viel umfassender in die Lage versetzt werden, Bedrohungen
frühzeitig zu erkennen und abzuwehren", sagte Wolfgang Ischinger, der
frühere Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, der "Welt am Sonntag".
Günter
Heiß, Geheimdienstkoordinator in der Ära Merkel, sagte der "Welt am
Sonntag" dazu: "Das tiefe Misstrauen gegenüber den deutschen
Nachrichtendiensten bei der Verwendung von Daten, die für unsere
Sicherheit wichtig sind, muss aufhören. Dafür sind die permanenten
Bedrohungen, denen wir ausgesetzt sind, viel zu groß. Die Fesseln wie
überbordende Bürokratie, Berichtspflicht und Kontrollauswüchse sorgen
dafür, dass etwa der BND nicht auf Augenhöhe mit ausländischen
Geheimdiensten arbeiten kann."
Arndt Freytag von Loringhoven,
ehemaliger Beigeordneter Nato-Generalsekretär für geheimdienstliche
Zusammenarbeit und zuvor BND-Vizepräsident, sagte der "Welt am Sonntag"
weiterhin: "Der BND muss aufpassen, etwa bei Künstlicher Intelligenz
oder Quantentechnologie nicht abgehängt zu werden."
Ex-BND-Agent
Gerhard Conrad sagte der "Welt am Sonntag" konstatierte: "Deutschland
läuft spätestens seit 1990 im Friedensbetrieb. Diese Mentalität
verstellt den Blick auf existenzielle Realitäten und ihre Konsequenzen.
Sie prägt unser Land immer noch, trotz Putins Krieg vor unseren Toren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur