Grüne fordern schärfere Videoüberwachung auf Bahnhöfen
Archivmeldung vom 13.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Grünen fordern eine intensivere Videoüberwachung auf den deutschen Bahnhöfen. "Ich sehe Sicherheitslücken in diesem Bereich", sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Silke Stokar, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. "Eine bessere Videoüberwachung der Bahnhöfe ist dringend erforderlich", betonte sie.
Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisierte gut ein Jahr nach
den fehlgeschlagenen Kofferbomben-Anschlägen das Sicherheitskonzept
für die Bahn. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) habe trotz
gegenteiliger Ankündigungen zu wenig auf diesem Gebiet getan, sagte
der für die Bundespolizei zuständige GdP-Vorsitzende Josef Scheuring
der WAZ. "Vieles von dem, was der Bundesinnenminister vorgeschlagen
hat, ist bis heute nicht umgesetzt."
Scheuring sagte, zwar habe die Bahn die Zahl ihrer Sicherheitskräfte
um 300 auf nun rund 3000 verstärkt, doch dies sei "nicht einmal ein
Tropfen auf den heißen Stein". Durch die EU-Ratspräsidentschaft und
den G8-Gipfel sei die Bundespolizei erheblich belastet worden. "Wir
pfeifen aus dem letzten Loch", sagte Scheuring.
Das Bundesinnenministerium wies die Kritik am Sicherheitskonzept als
nicht nachvollziehbar zurück. Durch Bundespolizei und Bahn werde "das
größt mögliche Maß an Sicherheit für die Reisenden gewährleistet",
sagte eine Ministeriumssprecherin der WAZ.
Grünen-Innenexpertin Stokar fordert unterdessen Einsicht in bislang
geheim gehaltene Verträge zwischen dem Bundesinnenministerium und der
Bahn zur gemeinsamen Sicherheitszentrale. Erstmalig in Deutschland
arbeiten hier hoheitliche Sicherheitsorgane und die
Sicherheitsdienste eines Privatunternehmens eng verzahnt zusammen.
"Die Übertragung von Aufgaben auf den privaten Sicherheitsdienst der
Bahn darf nicht zu gefährlichen Sicherheitslücken führen", sagte
Stokar.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung