CDU, BSW und SPD konkretisieren Pläne für Thüringen
Die Spitzen von CDU, BSW und SPD in Thüringen wollen sich in ihren Koalitionsverhandlungen auf drei Politikfelder konzentrieren. In diesen seien Veränderungen nötig, wobei "eine neue Politik für die Menschen in Thüringen spürbar umgesetzt" werden müsse, heißt es in einem gemeinsamen Beitrag der Landesvorsitzenden Mario Voigt (CDU), Katja Wolf (BSW) und Georg Maier (SPD) für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
"Uns geht es um Pragmatismus in der Politik statt um ideologische
Grabenkämpfe", schreiben sie. Eine mögliche Zusammenarbeit könne sich
"nicht nur auf die Addition von Einzelmaßnahmen beschränken, es braucht
mehr als die Schnittmenge von Wahlprogrammen".
In ihrem Beitrag
folgern Voigt, Wolf und Maier: "Daher stellen wir drei gemeinschaftliche
Schwerpunkte über die konkreten, manchmal zu kleinteilig wirkenden
Lösungen": "Gleichwertige Lebensverhältnisse", eine "Kultur des
Ermöglichens" und eine "Kooperation statt staatlichem Mikromanagement".
Zum
Ziel der "gleichwertigen Lebensverhältnisse" heißt es, es gehe um "eine
Politik, die dafür Sorge trägt, dass man an jedem Ort in Thüringen gut
leben und arbeiten kann". Und weiter: "Egal, ob wir über
Unternehmensansiedlungen reden oder die Nachfolge in einer
Hausarztpraxis, beides funktioniert nur mit intakten Kommunen,
lebendigen Zentren, guter Infrastruktur und insgesamt einer hohen
Lebensqualität überall im Land."
Zur "Kultur des Ermöglichens"
schreiben Voigt, Wolf und Maier: "Eine ganzheitliche, vorausschauende
Politik muss dabei wirkungsorientiert und ermöglichend sein. Politik
muss gute und verlässliche Rahmenbedingungen schaffen und nicht
kleinteilige Förderungen für dieses und jenes, für jeden noch so
denkbaren Anspruch entwickeln. Es geht nicht darum, noch ein weiteres
bürokratisches Förderprogramm zu schaffen, sondern um einen breiten,
verlässlichen Rahmen für alle, die sich engagieren wollen."
Zum
dritten Feld "Kooperation statt staatliches Mikromanagement" heißt es:
"Eine erfolgreiche regionale Politik setzt nicht allein auf staatliche
Mittel, sondern auf Innovation und Kooperation. Von 24-Stunden-Läden bis
zu digital geplanten Rufbussen und Gesundheitsgenossenschaften gibt es
bereits viele innovative Ansätze im Land. Die Aufgabe der Landespolitik
ist es, durch verlässliche Rahmenbedingungen Projekte flächendeckend
überall im Land zu ermöglichen."