SPD schließt Merz-Plan von "faktischem Einreisestopp" aus
Maßgebliche SPD-Innenpolitiker schließen Friedrich Merz' Forderung nach einem "faktischen Einreiseverbot" aus. "Die Zurückweisung faktisch aller Menschen - egal ob schutzbedürftig oder nicht - an den deutschen Grenzen, wie es Friedrich Merz und die Union fordern, schließt die SPD aus", sagte Dirk Wiese, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, dem "Stern".
"Der Vorschlag ist rechtswidrig, widerspricht der europäischen Idee und würde vor keinem Gericht standhalten."
Sebastian
Hartmann, innenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, warf
Merz vor, "wieder einmal ein Thema nicht zu Ende gedacht" zu haben.
"Seine Forderung nach umfassenden und pauschalen Zurückweisungen an den
deutschen Grenzen ist rechtswidrig - und mit der SPD unter keinen
Umständen zu machen." Was Zurückweisungen an der Grenze betreffe, "tun
wir bereits, was uns der europäische Rechtsrahmen erlaubt, und reizen
unsere Möglichkeiten komplett aus", so Hartmann.
Die Asylpolitik
könnte damit zur zentralen Hürde für eine mögliche Große Koalition nach
der Bundestagswahl werden. CDU-Kanzlerkandidat Merz hatte nach dem
Anschlag von Aschaffenburg Ende Januar umfassende Zurückweisungen an
deutschen Grenzen gefordert. Auch Menschen, die Asylanträge stellen
wollen, sollen nicht mehr einreisen dürfen. Es werde ein "faktisches
Einreiseverbot" geben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur