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CSU-Politiker Alfred Sauter übt scharfe Kritik am scheidenden Edmund Stoiber

Archivmeldung vom 25.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber wird nicht nur von Lobeshymnen in den politischen Ruhestand begleitet. Kritisch gegenüber Stoiber hat sich der bayerische Ex-Justizminister und Landtagsabgeordnete Alfred Sauter geäußert. Stoiber habe seinen Sturz selbst verschuldet.

"Seine frühere Stärke, nämlich zuhören zu können und zu wollen, war ihm völlig abhanden gekommen." Im Umgang mit seiner Kritikerin Gabriele Pauli, "war das Machogehabe auch das Falscheste vom Falschen." Unterm Strich wirft Sauter dem scheidenden Ministerpräsidenten Opportunismus vor. "Er wusste nicht immer alles am besten, war aber immer der Erste, wenn es darum ging, sich auf die Mehrheitsmeinung einzustellen." Auch an der politischen Leistung für Bayern macht der Stoiber-Kritiker erhebliche Abstriche. Für den Aufstieg des Bundeslandes Bayern hätten die Vorgängerregierungen Strauß und Waigel vieles getan. Stoiber habe das alles zu einem guten Ende gebracht.

Ohne Stoiber erwartet Sauter neuen Auftrieb für die CSU. "Alle, die sich einbringen wollen, und das sind viele, müssen nicht mehr mit angezogener Handbremse fahren. Es wird neuen Schub geben," Die CSU werde jetzt "vom Akklamationsverein wieder zum Diskussionsforum". Besonders kritisch geht Sauter mit der Flucht Stoibers aus Berlin um. "Ich habe damals gesagt: Du hast den Bayern ihren Stolz genommen und dem Freistaat seinen Nimbus. Dazu stehe ich ohne Abstriche. Wir haben schwer kämpfen müssen, um uns beides wieder zurückzuerobern."

Nicht vergessen hat Sauter, dass er von Stoiber per Handy entlassen wurde, weil die bayerische Wohnungsbaugesellschaft LWS eine halbe Milliarde Schulden angehäuft hat. "Stoiber hat mich gefeuert, um seinen eigenen Kopf zu retten." Im übrigen sei Stoiber "kein Experte für Stilfragen. Dies wird er nicht mehr lernen." Im übrigen werde das Interesse an Stoiber jetzt sehr schnell nachlassen. "Er wird sich dann auch gelegentlich fragen, warum das Volk nicht lautstark nach ihm ruft."

Quelle: Pressemitteilung stern.de


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