Wagenknecht lobt Bosbachs "Charakter"
Archivmeldung vom 24.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPolitiker und Prominente haben die Verdienste des bekannten CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach gewürdigt, der 2017 nicht mehr für den Bundestag kandidieren will.
Der frühere Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) sagte der Zeitung "Bild": "Ich war immer beruhigt, dass Wolfgang Bosbach die CDU/CSU-Fraktion in Wallung bringen konnte und weniger die SPD. Auch deshalb - schade, dass er 2017 nicht mehr will! Aber Respekt dem Kontrahenten. Er hat Sachkunde, und seine Meinung wird blitzschnell öffentlich. Dazu braucht man Mut, manchmal Übermut. Trotz alledem: Glück auf."
Die Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, sagte: "Ich habe oft vieles anders gesehen als Wolfgang Bosbach, aber ich habe immer gern mit ihm gestritten, weil man bei ihm spüren konnte: Da argumentiert einer aus Überzeugung und nicht aus Parteiräson. Bosbach hat seine Sicht der Dinge eben nicht nur gegenüber der politischen Konkurrenz, sondern, wenn notwendig, auch gegen die eigene Parteispitze vertreten. Dazu gehört Charakter, und den verlieren in der Politik leider allzu viele."
Der TV-Moderator Günther Jauch sagte, Bosbach sei im besten Wortsinne ein Volksvertreter. "Den Rückzug von Wolfgang Bosbach bedauere ich sehr. Er ist einfach ein sehr guter Volksvertreter, der den Artikel 38 unseres Grundgesetzes immer ernst genommen hat: Er fühlte sich an Aufträge und Weisungen nicht gebunden, sondern vertraute stets seinem Gewissen.
Wolfgang Bosbach spricht immer Klartext und er geht vor dem politischen Gegner nicht in taktische Deckung. Vielleicht ist er auch deshalb nie Minister geworden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur