Grünen-Kandidatin Bayram will Jamaika-Koalition nicht mitwählen
Archivmeldung vom 20.09.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie Grünen-Kandidatin in Friedrichshain-Kreuzberg, Canan Bayram, würde Angela Merkel bei einer Jamaika-Koalition nicht zur Bundeskanzlerin wählen. Sie halte es für ausgeschlossen, dass es nach der Wahl Jamaika im Bund geben werde, sagte Bayram der "taz". "Die FDP ist bei den Umweltthemen der Gegensatz zu den Grünen."
Auf die Frage, ob sie Merkel bei einer schwarz-gelb-grünen Mehrheit die Stimme verweigern würde, antwortete sie: "Auf jeden Fall." Canan Bayram tritt im ehemaligen Wahlkreis von Christian Ströbele an, der neben Kreuzberg und Friedrichshain auch Prenzlauer Berg Ost umfasst. Bisherige Linie der Grünen-Führung ist es, Koalitionen nicht auszuschließen, auch nicht mit der FDP. Einem derzeit eher unwahrscheinlichen Bündnis aus CDU und Grünen steht Bayram ebenfalls skeptisch gegenüber.
"Für mich ist ganz klar: Schwarz-Grün ist falsch", sagte sie. Sollte eine solche Koalition in Frage kommen, werde sie sich das genau anschauen - und "den väterlichen Rat von Christian Ströbele mit einbeziehen". Als Abgeordnete sei sie nur ihrem Gewissen verpflichtet, sagte die Kandidatin. Zuletzt hatte Bayram im Juni bundesweit Aufsehen erregt, als sie beim Parteitag dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer zurief: "Einfach mal die Fresse halten."
Dazu stehe sie, sagte Bayram der "taz". "Palmer sollte mit der Partei diskutieren statt rassistische Facebook-Kommentare über den Umgang mit Geflüchteten von sich zu geben und die dann auch noch gesammelt als Buch zu veröffentlichen." Das habe sie ihm auch im privaten Gespräch gesagt. In dem Buch gebe es viele Stellen, die im Widerspruch zum grünen Wahlprogramm stünden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur