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Virologe Klaus Stöhr kritisiert Corona-Maßnahmen der Bundesregierung: Coronavirus noch hunderte Jahre da

Archivmeldung vom 29.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Lisa Schwarz / pixelio.de
Bild: Lisa Schwarz / pixelio.de

Der Epidemiologe und Virologe Klaus Stöhr, der 15 Jahre in führenden Positionen bei der Weltgesundheitsorganisation WHO tätig war, geht davon aus, dass das Coronavirus uns "Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte erhalten" bleiben wird. Auch für eine mittelfristige Entwarnung gebe es keinen Anlass.

"Ich sehe für die AHA-Regeln bis zum Jahresende gar keine Alternative. Auch im Sommer werden noch 50 bis 60 Prozent der Bevölkerung voll empfänglich sein. Das sind 30 bis 40 Millionen, die können einen tollen Ausbruch verursachen, das wäre dramatisch", sagt er in der neuen Folge des Podcasts "Die Wochentester" (Freitag, 29. Januar) des "Kölner Stadt-Anzeiger".

Er kritisiert die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung: "Die Salami-Strategie führt zur Verwirrung. Man kann sich mit einem guten Stufenplan, der eine Positiv-Agenda setzt und sich elastisch an die äußeren Bedingungen anpasst, viel besser durch diese saisonale Erkrankung auf das Ende zubewegen, als dass man von Lockdown zu Lockdown stolpert." Stöhr, der nach seinem Ausscheiden bei der WHO in der Impfstoffentwicklung beim Pharmakonzern Novartis arbeitete, bewertet auch den Vorwurf, die EU habe deutlich zu wenig Impfstoffe eingekauft: "Man hätte sicherlich mit mehr Ellenbogen noch mehr kaufen können, aber wir klagen auf einem sehr hohen Niveau."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)


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