Scholz will EU-Schuldenregeln für Verteidigungsausgaben lockern
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat beim Sondergipfel in der französischen Hauptstadt den Vorschlag gemacht, die Verteidigungsausgaben der EU-Länder an den Maastricht-Kriterien vorbeizulotsen.
"Aus meiner Sicht kann Deutschland akzeptieren, wenn wir den
Mitgliedsstaaten erlauben, dass, wenn sie mehr als zwei Prozent für ihre
Verteidigung ausgeben wollen, das auch nicht blockiert wird von den
Kriterien, die wir in der Europäischen Union für staatliche
Kreditfinanzierung haben", sagte Scholz am Montagabend in Paris. Er sei
überzeugt, dass es einen Weg gebe, das zu gewährleisten.
Weitere
Unterstützung für die Ukraine sei im Übrigen nur möglich, wenn sie
"gesondert" finanziert werde. Jeder Versuch, stattdessen anderswo
Ausgaben im Budget zu kürzen, werde scheitern.
Der Frage nach
deutschen Truppen in der Ukraine erteilte der Kanzler zunächst eine
Absage. Es sei "völlig verfrüht und der völlig falsche Zeitpunkt, diese
Diskussion jetzt zu führen", sagte Scholz. Es sei unangemessen, jetzt
schon über die Ukraine hinweg über Varianten von Verhandlungsergebnissen
zu sprechen. "Wir sind noch nicht beim Frieden", so der Kanzler.
Quelle: dts Nachrichtenagentur