Geldautomaten-Sprengungen: Justizministerin droht Banken mit Gesetz
Archivmeldung vom 09.06.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Mary SmithIm Kampf gegen Geldautomaten-Sprengungen erwägt Niedersachsen, Banken und Sparkassen gesetzlich dazu zu verpflichten, Vorkehrungen zu treffen. "Sollte sich in den nächsten Monaten nichts ändern, werden wir tatsächlich den Weg einer Bundesratsinitiative gehen", stellte Justizministerin Kathrin Wahlmann im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) klar. "Eine gesetzliche Vorgabe scheinen sich auch einige Banken zu wünschen. Dann hätten sie Klarheit darüber, was sie genau umsetzen müssten", fügte die SPD-Politikerin hinzu.
Zunächst wolle das Land aber noch abwarten. Immerhin hätten die Banken und Sparkassen Innenministerin Daniela Behrens (SPD) versichert, dass sie bereits "energisch" an einem besseren Schutzsystem arbeiteten.
Wahlmann indes gibt sich skeptisch. Es gebe zwar Banken und Sparkassenverbände, die stark nachbesserten. "Es gibt aber auch die, die so gut wie gar nichts machen", beklagte die Ministerin im Interview mit der NOZ und fügte hinzu: "Was mir vor allem fehlt, ist ein besseres Zusammenwirken aller Banken. Wie in den Niederlanden, wo es flächendeckend Farb- und Verklebesysteme gibt, die das Geld bei einer Sprengung nutzlos machen. So ein einheitliches System wünsche ich mir für Deutschland auch. Damit die Täter wissen: Hier lohnt es sich nicht, Geldautomaten zu sprengen."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)