Ulrike Döring (ADS): "Langzeitpflegekräfte müssen von ihrer Arbeit leben können"
Archivmeldung vom 02.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen in Deutschland e.V. (ADS) sowie Delegierte im Deutschen Pflegerat (DPR), Ulrike Döring, fordert von der Politik, die Bezahlung von Langzeitpflegekräften so anzupassen, dass diese von ihrer Arbeit auch leben können. .
"Es muss endlich geregelt werden, dass in Regionen und innerhalb von Tarifverträgen die Pflegefachpersonen in der Langzeitpflege, in stationären Einrichtungen und in Krankenhäusern, gleich bezahlt werden. Es darf nicht sein, dass man in der Langzeitpflege weniger verdient und man, wenn man dort richtig ist im Pflegeberuf, nur wechselt, weil es so nicht mehr geht, finanziell", sagte Döring bei phoenix
Der heute im Kabinett diskutierte Gesetzentwurf für die Pflegereform sei bestenfalls ein "ganz kleines Signal an die Pflegenden", so Döring. "Wir haben in dieser Legislatur eine grundlegende Pflegereform erwartet und das ist es jetzt ganz bestimmt nicht", sagte die ADS-Vorsitzende. Dass neue Tarifvertragsregelungen oder Zahlungen, die Tarifverträgen gleichen, erst im September 2022 in Kraft treten sollen und ein bundeseinheitliches Stellenbemessungssystem erst im Juli 2023 umgesetzt werden soll, sei "absolut nicht ausreichend". Auch über die Tarifverträge hinaus müsse die Bezahlung von Pflegekräften neu geregelt werden, forderte Döring weiter. "Die Bezahlung muss auch in den Bereichen, wo Tarifverträge angewandt werden, nochmal ein ganzes Stückchen höher werden, damit dieser Beruf überhaupt wieder attraktiv wird und man in diesen Beruf auch reingehen und bleiben will."
Quelle: PHOENIX (ots)